„Wirtschaft trifft Kommune“ in Tübingen
Laut werden
180 Gäste waren zum traditionellen Treffen der Tübinger Wirtschaft ins Museum Tübingen gekommen. Stadt, Kreishandwerkerschaft und IHK hatten eingeladen. In ihrer Begrüßung wies Eberspächer-Roth auf die bestehenden Probleme etwa bei der Kinderbetreuung oder der Verfügbarkeit von Wohnraum hin. Beide Themen sind für die Wirtschaft sehr wichtig: Ohne Betreuungs- oder Wohnraumangebote sind Fachkräfte nicht in die Region zu bekommen. Eine spontane Umfrage unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigte: Das Problem betrifft sehr viele. Gleichzeitig sind Unternehmen auch bereit, selber in Wohnungen für Beschäftigte zu investieren. Mit Blick auf die personelle Lage in Kindergärten sprach sich die Vizepräsidentin für schnelle und pragmatische Lösungen aus: „Das Land sollte dringend den Betreuungsschlüssel modifizieren.“
Kreishandwerksmeister Norbert Schnitzler stellte in seinem Beitrag die aktuellen Konjunktursorgen des Handwerks vor. Steigende Zinsen und Lohnkosten würden den Betrieben zu schaffen machen. Im Hochbau sei der Abschwung schon erkennbar. Er rechne dort absehbar mit Kurzarbeit. Oberbürgermeister Boris Palmer teilte die Einschätzung. „Die Auftragspipeline läuft leer“. Trotzdem fänden viele negative Szenarien aus der Wirtschaft derzeit in der öffentlichen Wahrnehmung keinen Widerhall. Palmer forderte die Wirtschaft daher auf, ihre Anliegen noch deutlicher zu artikulieren. „Wir brauchen Vereinfachungen auf allen Ebenen und müssen das Recht der Wirklichkeit anpassen. Wir müssen gemeinsam laut werden“, so Palmer.
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