Mehrheitsbeteiligung an Joint Venture

ElringKlinger gründet Brennstoffzellentechnik aus

ElringKlinger bringt seine Brennstoffzellensparte in ein Joint Venture mit dem französischen Automobilzulieferer Plastic Omnium ein. Am neuen Unternehmen mit dem Namen EKPO Fuel Cell Technologies wird der Ermstäler Automotive-Konzern 60 Prozent halten.

ElringKlinger gründet Brennstoffzellentechnik ausDie CEOs unterschreiben den Vertrag zur EKPO-Gründung: Dr. Stefan Wolf, ElringKlinger (l.) und Laurent Favre, Plastic Omnium. Foto: PR

Wasserstoff soll in der nachhaltigen Mobilität von morgen eine große Rolle spielen. Von der vielversprechenden Zukunft dieser emissionsfreien Technologie überzeugt, sind ElringKlinger und Plastic Omnium übereingekommen, die wasserstoffbasierte Brennstoffzellentechnologie stark voranzutreiben. Um dieses Ziel zu erreichen, gründen sie EKPO Fuel Cell Technologies, ein Joint Venture zur Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Brennstoffzellenstacks. EKPO Fuel Cell Technologies wird sein Produktportfolio einem breiten Kundenspektrum anbieten, das auch Wasserstoff-Systemintegratoren beinhaltet.

Wie das Unternehmen meldet, wird ElringKlinger seine gesamten Vermögensgegenstände hinsichtlich Brennstoffzellenstacks einbringen, die über mehr als 20 Jahre entwickelt wurden. Dazu gehören mehr als 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mehr als 150 Patente, Forschungs- und Entwicklungsleistungen und Know-how, das brennstoffzellenbezogene Komponentengeschäft sowie mehrere Brennstoffzellenstack-Plattformen mit hoher Leistungsdichte, die bereits vermarktet werden. Plastic Omnium wird demnach 100 Millionen Euro in dasneue Unternehmen einbringen. Sitz des Joint Ventures wird Dettingen/Erms sein. Die Produktionskapazität soll zunächst bei bis zu 10.000 Stacks jährlich liegen.

EKPO Fuel Cell Technologies strebt im Bereich der Brennstoffzellentechnologie bis zum Jahr 2030 einen Marktanteil von 10 bis 15 Prozent und damit einen Umsatz zwischen 700 Millionen und 1 Milliarde Euro an. Dieses Ziel beinhaltet eine globale industrielle Präsenz und basiert auf der Fähigkeit, bereits heute Brennstoffzellenstacks nach Automobilstandards in Serie produzieren zu können.

Die beiden Partner unterzeichneten auch eine Vereinbarung darüber, dass Plastic Omnium die auf Brennstoffzellensystemlösungen spezialisierte österreichische ElringKlinger-Tochtergesellschaft ElringKlinger Fuelcell Systems Austria GmbH (EKAT) zu einem Unternehmenswert von 15 Milionen Euro erwirbt. Diese Übernahme soll die Kompetenz von Plastic Omnium in den Bereichen Energiemanagement und Steuerung von Wasserstoffsystemen ("Balance of Plant") stärken. Die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden steht noch aus, der Zusammenschluss soll im 1. Quartal 2021 besiegelt sein.


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