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Der Körper als Instrument

Timo Wiest betreibt mit einem kleinen Team in Bad Urach die Tanzschule Timotion. Er sagt: „Tanzen ist Träumen mit den Füßen“.

Der Körper als  InstrumentAuf der Tanzfläche: Timo Wiest mit Anita Schönleber, die in seiner Tanzschule derzeit einen Hip-Hop-Kurs besucht. Foto: Angela Steidle

„Tanzen ist Bewegung im Einklang mit der Musik. Du nutzt deinen Körper als Instrument“, sagt Timo Wiest, der Inhaber der Tanzschule Timotion. Er hat in Stuttgart und Pfullingen die klassische dreijährige Ausbildung des Berufsverbands Deutscher Tanzlehrer zum Tanzlehrer für Gesellschafts- und Paartanz absolviert. „Mir fällt’s leicht, anderen was beizubringen­ – und es macht mir Spaß“, erzählt der leidenschaftliche Beinarbeiter. Sein Herz schlägt besonders für Standardtänze und für lateinamerikanische Tänze wie Salsa und Zumba.

Von Tango bis Hip-Hop
Bereits nach dem Abitur war Timo Wiest klar, dass er das Tanzen zu seinem Beruf machen will. 2007 hat er sich im Ermstal mit einer mobilen Tanzschule aus dem Koffer selbstständig gemacht. 2008 übernahm er dann das ehemalige Schulungszentrum der Arbeitsagentur im Outlet-Center in Bad Urach. Seitdem ist seine Tanzschule dort zu finden – immer konfrontiert mit der unternehmerischen Herausforderung, einen rentablen Ganzjahresbetrieb auf die Beine zu stellen.

Das Angebot deckt ein breites Spektrum ab. Es reicht vom Tanzkreis über den zeitgemäßen Tanzkurs für Schülerinnen und Schüler sowie Privatstunden für den Hochzeitswalzer bis hin zu Tango und Latein. Auch einen Hip-Hop-Kurs für Kinder ab vier Jahren gibt es. Ebenfalls in Bad Urach längst ein Klassiker: der West Coast Swing aus Kalifornien. Der Viervierteltakter hat sich in den Nachkriegsjahren aus dem Lindy-Hop entwickelt und wird zu Swing, Disco-Pop, Hip-Hop und Blues getanzt.

Vier ausgebildete Tanzlehrerinnen und -trainerinnen unterrichten neben Timo Wiest bei Timotion. Zudem ist die Tanzschule seit fast 13 Jahren Ausrichter der Süddeutschen DTHO-Hip-Hop-Meisterschaft in der Neuwiesenhalle in Dettingen. Mitte Mai lockte das Tagesevent rund 2.000 Solo-, Duo- und Formationstänzerinnen und -tänzer an.

Viele schöne Begegnungen
„Die Menschen werden immer tanzen“, ist sich Timo Wiest sicher. „Der gemeinschaftliche soziale Aspekt zählt nach wie vor. Tanzen hält auf angenehme Weise fit und ist die beste Vorbeugung gegen Demenz: mit viel Koordination, über die Choreografie und synchrone Paarbewegungen im Rhythmus der Musik.“ Dass er arbeiten muss, wenn andere Freizeit haben, stört ihn nicht: „Ich kann in meinen Job meine Leidenschaft einbringen und habe viele schöne Begegnungen, das wiegt es komplett auf.“ /

(Dieser Artikel erschien in der WNA-Ausgabe 6+7/2023.)


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