Führende Wirtschaftsverbände schreiben an Abgeordnete

Sorgen um den heimischen Standort

Sieben führende Wirtschaftsverbände fordern die regionalen Abgeordneten in Brüssel, Berlin und Stuttgart auf, sich für bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen einzusetzen.

Sorgen um den heimischen StandortFoto: Oksana Kuzmina - Fotolia.com

Im ersten gemeinsam Schreiben der Verbände bringen sie die aktuelle Sorge der heimischen Unternehmen um den Wirtschaftsstandort Neckar-Alb zum Ausdruck. So werden in der Region weiterhin zu wenig Wohnungen gebaut – ein großes Manko, um Arbeits- und Fachkräfte zu gewinnen und dauerhaft zu halten. Statt der nötigen 4.000 Wohnungen wurden zuletzt nur knapp 2.300 fertig gestellt. Der von Bund und Ländern beschlossene Beschleunigungspakt muss aus Sicht der Verbände dringend in die Landesbauordnung und damit in die Umsetzung gebracht werden.

Die Unterzeichner mahnen an, dass die Strukturen und die Erreichbarkeit bei den Ausländerbehörden dringend verbessert werden müssen. Derzeit gibt es regional acht Ausländerbehörden. Zudem sollte der Spracherwerb von Eingewanderten auch während der Arbeit im Unternehmen gefördert werden und nicht nur in Berufsschulen. Weiter kritisieren die Verbände, dass bereits integrierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die für ihr eigenes Auskommen sorgen können, abgeschoben werden.

Zu wenig Kleinkindbetreuung
Weiteres Thema: Kleinkindbetreuung. Derzeit sind nur 32 Prozent der Kinder unter drei Jahren in der Region Neckar-Alb in einer Kindertagesbetreuung. Die Zahl ist aus Sicht der Verbände „erschreckend niedrig“. Das Angebot müsse dringend ausgebaut werden. Derzeit sind es vor allem Mütter, die in dieser Zeit beruflich gar nicht oder weniger arbeiten und damit Karrierechancen und Rentenansprüche verlieren. Gleichzeitig fangen Bildung und Spracherwerb bereits im Kleinkindalter an. Davon profitieren gerade auch Kinder aus bildungsfernen Familien.

Hintergrund: Verbändetreffen
Unter Moderation der IHK Reutlingen wollen sich die führenden Wirtschaftsverbände der Region Neckar-Alb künftig regelmäßiger austauschen und durch gemeinsame Aktionen auf bestehende Herausforderungen in der Region hinweisen. Zu den Unterzeichnern des erstens Schreibens gehören Gesamtmetall, Südwestmetall, Die Familienunternehmer, DEHOGA Baden-Württemberg, der Tourismusverband Schwäbische Alb, die Handwerkskammer Reutlingen und die IHK Reutlingen.

Das Schreiben ging an die regionalen Europaabgeordneten, die Mitglieder des Deutschen Bundestags sowie die Mitglieder des Landtags von Baden-Württemberg mit Wahlkreisen in der Region Neckar-Alb. Weiter ging es an den Regierungspräsidenten Tübingens und an die drei Landräte der Region.  

Dr. Wolfgang Epp

Dr. Wolfgang Epp

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