IHK: Wirtschaft muss stärker einbezogen werden

Reutlinger Steuerpläne schaden Firmen

„Die Pläne der Reutlinger Stadtverwaltung zur Erhöhung der Gewerbe- und Grundsteuer würden die Wirtschaft sehr hart treffen“, kommentiert Johannes Schwörer, Vorsitzender des IHK-Gremiums Reutlingen.

Reutlinger Steuerpläne schaden FirmenFoto: M. Schuppich - Fotolia.com

Die Stadtverwaltung hat im Gemeinderat Pläne vorgestellt, die Gewerbesteuer von 380 auf 410 Hebesatzpunkte und die Grundsteuer von 400 auf 500 Hebesatzpunkte zu erhöhen. „Viele Unternehmen befinden sich in Folge der Corona-Pandemie in einer schweren Lage. Da kommt das Signal, an der Steuerschraube drehen zu wollen, zur Unzeit. Sie schaden der Wirtschaft“, so Schwörer. Eine Erhöhung würde die Situation bei den Betrieben, die ohnehin durch die Lockdowns betroffen sind, verschärfen und entzieht den Unternehmern, die jetzt investieren wollen, die notwendigen Mittel. „Ein Standort wird durch Steuererhöhungen niemals attraktiver oder wettbewerbsfähiger“, sagt der Vorsitzende.

Die IHK wird bereits in den nächsten Tagen eine Umfrage bei Reutlinger Unternehmen starten und mögliche Konsequenzen abfragen. „Die Wirtschaft muss jetzt einbezogen werden. Die IHK kann das gemeinsam mit der Stadt organisieren“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp. „Eine wirklich abgewogene Entscheidung kann und darf erst nach einer Anhörung der betroffenen Unternehmen erfolgen.“ Epp mahnt, dass mögliche Mehreinnahmen nicht konsumtiv ausgegeben werden, sondern in die Wirtschaft und die Standortstärkung investiert werden müssen. Die IHK plädiert zudem dafür, Reutlingen stärker mit vergleichbaren Städten zu vergleichen und von den Erfahrungen anderer Städte zu profitieren. Epp: „Jede Bundes- und Landesregierung beruft regelmäßig Expertenbeiräte, um von deren Wissen zu profitieren. Warum eigentlich nicht die Stadt Reutlingen?“

Vincent Schoch

Vincent Schoch

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