„IHK vor Ort“ virtuell
Hechinger Unternehmen klagen über Fachkräftemangel

Machbar ist das durch die positive Entwicklung der Gewerbesteuer. Waren es 2014 noch 10 Millionen an Einnahmen für die Stadt, liegt die Zahl 2021 bei 35 Millionen. „Ihre Steuern machen es uns möglich, als Stadt gegen den Fachkräftemangel vorzugehen“, sagte Hahn. Er verwies auf die Projekte zur Innenstadtentwicklung sowie die Schaffung von Wohnraum. Auch beim Thema Glasfaser sei man vorangekommen. „Das ist Standard in allen neuen Baugebieten“, so Hahn, „im Haushalt 2022 sollen weitere 2,3 Millionen Euro in Breitband investiert werden, das ist die höchste Einzelposition des Haushalts.“ Matthias Miklautz, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Zollernalbkreis, stellte zudem die IHK-Angebote vor, die Unternehmen bei der Fachkräftegewinnung unterstützen – von der Hilfe beim Aus- und Weiterbilden von Fachkräften bis hin zur neuen Initiative „Hand in Hand for International Talents“, die Fachkräfte aus dem Ausland anwirbt und in regionale Unternehmen vermittelt.
Insgesamt zeigten sich die Hechinger Unternehmerinnen und Unternehmer zufrieden mit dem Standort Hechingen, was eine kurze Umfrage im Vorfeld des Treffens ergab. Lediglich das Hotel- und Gastroangebot sowie die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen wurden kritisiert. „Ich möchte eine Lanze brechen für unsere Gastronomie. Das Angebot kann sich sehen lassen“, sagte Bürgermeister Philipp Hahn. Er wisse aber auch, dass das Hotelangebot gerade für Geschäftsreisende nicht ausreichend sei. „Wir können solche Vorhaben nur begleiten, als Stadt aber nicht selbst ein Hotel betreiben.“ Bewerbungen für das neue Gewerbegebiet „Wannen“ seien voraussichtlich ab Herbst möglich, aber die rund 20.000 Quadratmeter sehr begehrt.
Innenstadt
Thema war auch die Innenstadt. Kommt eine Parkraumbewirtschaftung? Er selbst sei nicht für kostenpflichtige Parkplätze außerhalb der Parkhäuser, erklärte Hahn, die Entscheidung liege aber beim Gemeinderat. Zunächst müsse man ein entsprechendes Konzept erstellen. Eine Fußgängerzone am Marktplatz werde voraussichtlich ab 2025 kommen, „im Schulterschluss mit den Gewerbetreibenden“, so Hahn. Diese äußerten die Befürchtung, ihre Ladengeschäfte nicht mehr gut erreichen zu können. „Das Handwerk muss ohne bürokratischen Aufwand eine Parkerlaubnis bekommen“, forderte Jürgen Greß, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft im Zollernalbkreis, „und auch Kunden müssen die Läden weiterhin gut erreichen können.“ Bei Leerständen in der Innenstadt bot der Bürgermeister an, bei guten Konzepten mit der Miete helfen zu wollen.
