Prüferinnen und Prüfer berufen
„Große Hochachtung vor diesem Ehrenamt“
"Ich würde gerne allen Prüferinnen und Prüfer persönlich die Urkunde überreichen. Aber dann hätten wir hier eine sehr lange Schlange", sagte Erbe bei der Begrüßung von acht Prüferinnen und Prüfer in der IHK. "Ich habe große Hochachtung vor diesem Ehrenamt. Die vielen Stunden und Tage, die diese Frauen und Männer aus Unternehmen wie Schulen investieren, ist für unser Bildungssystem Gold wert."
Ohne Prüferinnen und Prüfer gäbe es bei der der IHK keine Abschlussprüfungen. Jedes Jahr sind allein in der Ausbildung 3.900 Prüfungen abzunehmen, dazu kommen Prüfungen für Umschulungen, in der Weiterbildung, der Ausbildereignung und der Sach- und Fachkunde, etwa im Bereich Gefahrgut oder Finanzanlagen. Diese Prüfungen summieren sich nochmals auf rund 4.800 pro Jahr. Die Prüferinnen und Prüfer sind in 300 Prüfungsausschüssen aktiv und investieren pro Jahr zusammen um die 4.000 Arbeitstage. Daneben unterstützen zahlreiche Unternehmen sowie 14 Berufsschulen der Region das Prüfungswesen, in dem sie Werkstätten, Klassenzimmer, Maschinen, PC-Technik und etliches mehr für verschiedenste Prüfungsvarianten zur Verfügung stellen.
Persönlicher Einsatz
"Die Tätigkeiten eines Prüfers sind höchst anspruchs- und verantwortungsvoll", lobte der IHK-Präsident. So erstellen sie eigenständig Aufgaben, führen Prüfungsgespräche, bewerten schriftliche Leistungen, Arbeitsproben, Prüfungsstücke, Präsentationen und Dokumentationen. Die Prüferinnen und Prüfer ermöglichen es, dass die Wirtschaft in Eigenregie die Ausbildung durchführen und am Ende auch die Prüfungen abnehmen kann. "Ohne das persönliche und oft langjährige Ehrenamt wäre das schlichtweg unmöglich", so Erbe.
Von den 1.300 Frauen und Männern werden 890 wieder berufen. 410 sind während der letzten Periode hinzugekommen und werden nun zum ersten Mal für eine gesamte fünfjährige Periode berufen. Die Prüferinnen und Prüfer sind im Schnitt 45 Jahre alt. 306 Personen sind unter 40, 63 unter 30 Jahre. 380 sind Frauen, 920 Männer. Wer als Prüferin oder Prüfer mitarbeiten will, muss die Sach- und Fachkompetenz eines Ausbildungsberufes oder einer Weiterbildung, Urteilsvermögen, menschliche Reife und pädagogisches Gespür, Interesse am beruflichen Nachwuchs und Verantwortungsbewusstsein mitbringen.
Hintergrund
Nach dem Berufsbildungsgesetz müssen die Mitglieder der Prüfungsausschüsse alle fünf Jahre neu berufen werden. Die kommende Amtszeit der Prüferinnen und Prüfer läuft vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2024. Gemäß Berufsbildungsgesetz sind die Prüfungsausschüsse drittelparitätisch besetzt. Ihnen gehören also Vertreter der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer sowie Lehrkräfte der Berufsschulen an.
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