Lehrstellenmarkt 4,8 Prozent im Plus

Firmen setzen weiter auf Ausbildung

Das Ausbildungsjahr 2023 konnten die regionalen Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe mit einem Plus abschließen: 2.310 neu eingetragene Lehrverträge bedeuten einen Zuwachs von 4,8 Prozent zum Vorjahr.

Firmen setzen weiter auf AusbildungFoto: nd3000 - istockphoto.com

Dabei legten sowohl die technischen/gewerblichen Berufe mit 5,7 Prozent (von 928 auf 981 Verträge) als auch die kaufmännischen Berufe mit 4,2 Prozent (von 1.276 auf 1.329) erkennbar zu. „Die Gesamtbilanz zeigt, dass die Unternehmen weiter personell investieren und eigene Fachkräfte entwickeln wollen“, sagt Petra Brenner, Bereichsleiterin Ausbildung bei der IHK Reutlingen. Die gute Jahresbilanz stimmt die Bildungsexpertin durchaus optimistisch für 2024: „Die Firmen wissen um die demografische Lage und setzen trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen nach wie vor auf die Ausbildung.“

Allerdings hätte der Anstieg noch deutlicher ausfallen können, wenn die Nachfrage der Schulabgänger stärker gewesen wäre. Zu Beginn des aktuellen Ausbildungsjahres blieben laut Arbeitsagenturen im IHK-Bezirk 1.047 Lehrstellen unbesetzt. Die Zahl dürfte aus Sicht der IHK tatsächlich noch um einiges höher sein, da nicht alle unbesetzten Ausbildungsplätze den Arbeitsagenturen gemeldet werden.

Praktikumswoche nutzen
IHK-Bildungsexpertin Brenner rät Jugendlichen, sich frühzeitig umzusehen, welche berufliche Richtung sie interessiert. Angebote zur Berufsorientierung sind zahlreich vorhanden. So gibt es vom 11. März bis 5. April erneut die Praktikumswochen praktikumswoche.de/regionen/baden-wuerttemberg. Eine gute Gelegenheit, Betriebe und Berufe im Rahmen von eintägigen Kurzpraktika kennenzulernen. Brenner: „Ausbildung ist krisenfest. Viele Berufe, etwa die technischen oder die IT-Berufe, bieten seit Jahren hervorragende Berufsperspektiven und beste Karrierechancen.“

Blick in die Landkreise
In allen drei Landkreisen der Region Neckar-Alb verzeichnet die IHK für das Ausbildungsjahr 2023 Zuwächse:

  • Im Zollernalbkreis ist der Zuwachs mit 7,9 Prozent (von 687 auf 741 Ausbildungsverträge) am höchsten. Beide Berufsgruppen konnten zulegen: Kaufmännische Berufe um 9,6 Prozent (von 364 auf 399) und technische/gewerbliche um 5,9 Prozent (von 323 auf 342). Die Branchen Hotel/Gastronomie und Verkehr/Transport entwickelten sich dabei überdurchschnittlich gut.
  • Einen deutlichen Zuwachs mit 4,8 Prozent erzielte der Landkreis Reutlingen. Um 5,9 Prozent (von 591 626 Ausbildungsverträge) legten die kaufmännischen Berufe zu, die gewerblichen/technischen um 3,3 Prozent (von 424 auf 438) gestiegen.
  • Der Landkreis Tübingen schloss leicht über dem Vorjahresergebnis ab und erreichte 505 neue Ausbildungsverträge, drei mehr als im Vorjahr. Während die technischen/gewerblichen Berufe mit 14,9 Prozent (von 175 auf 201) sehr deutlich zulegten, verloren die kaufmännischen Berufe 7 Prozent (von 327 auf 304).
Thorsten Leupold

Thorsten Leupold

Ausbildung / Prüfungswesen,
IHK-Zentrale
Position: Bereichsleiter Ausbildung / Prüfungswesen
Schwerpunkte: Bildungspolitik, Lehrstelleninitiative Neckar-Alb, Arbeitskreis Europäischer Sozialfonds Neckar-Alb, IHK-Berufsbildungsausschuss
Telefon: 07121 201-136
E-Mail schreiben
vCard herunterladen
Zur Detailseite