Emissionsfrei in die roten Zahlen

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Das Landesverkehrsministerium wird am 20. September 2023 zusammen mit verschiedenen Verbänden und Unternehmen ein Bündnis zur Flottenumstellung von Nutzfahrzeugen vorstellen. Die IHK Reutlingen hat mit Blick auf diesen Anlass ein Stimmungsbild der regionalen Verkehrsbranche eingeholt und den regionalen Landtagsabgeordneten für die weitere Diskussion im Parlament zur Verfügung gestellt.

Keine Ladepunkte, keine Fahrzeuge
Das Stimmungsbild zeigt: Die Verkehrsbranche lehnt ganz überwiegend eine zusätzliche gesetzliche Regelung ab. Bereits die europäische „Clean Vehicles Directive“, das Bundesgesetz über die Beschaffung sauberer Fahrzeuge und das kommende Landesmobilitätsgesetz bringen Vorgaben mit sich, von denen viele Unternehmen befürchten, sie nicht erfüllen zu können. Die Gründe: Die erforderliche Ladeinfrastruktur ist nicht vorhanden, Stadtwerke sehen sich außerstande, Aussagen über deren Ausbau zu treffen, die Brennstoffzelle und die dazugehöre Tankinfrastruktur sind weit davon entfernt, serienreif oder flächendeckend verfügbar zu sein, und die Fahrzeugindustrie kann derzeit Fahrzeuge nicht zeitnah liefern. „Das Bündnis auf Landesebene sieht derzeit keine weiteren regulatorischen Vorgaben vor. Das halten wir für richtig“, sagt Alexander Benz.

Anreize für emissionsfreie Verkehre
Die Verkehrsbranche wünscht sich gleichwohl Anreize, um die Flottenumstellung voran bringen zu können: „Der Ausbau emissionsfreier Verkehre ist aus Sicht der Betriebe richtig und mit Blick auf den Klimawandel und seine Folgen alternativlos. Eine Flankierung wird aber in der kommenden Zeit weiter nötig sein, etwa durch Förderprogramme, Steuervergünstigungen oder Beihilfen für Direktinvestitionen in benötigte Infrastruktur“, heißt es im Schreiben von Benz und des IHK-Verkehrsexperten Thorsten Schwäger an die Landtagsabgeordneten. Und weiter: „Wir müssen den Klimaschutz auch wirtschaftlich zum Erfolg führen. Mit emissionsfreien Verkehren lässt sich bislang kein Geld verdienen.“