Zug-Anbindung nach Stuttgart
Doppelt geht besser
Mit der sogenannten "Großen Wendlinger Kurve" wird die Neckartalbahn von Stuttgart über Metzingen und Reutlingen nach Tübingen im Bereich des Knotens mit der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm künftig über zwei Gleise kreuzungsfrei angebunden. Die IHK und andere regionale Player hatten sich schon im Zuge der Planungen zu Stuttgart 21 für den Bau von zwei Gleisen eingesetzt. "Es zeigt sich erneut: Bei Verkehrsthemen muss man lange dran bleiben. Das Bohren dicker Bretter lohnt sich am Ende", so Epp.
Mehr Angebot, höhere Qualität
Durch die nun vereinbarte zweigleisige Wendlinger Kurve kann das Angebot im Schienenpersonenverkehr ausgeweitet werden, heißt es in einer gemeinsamen Verlautbarung von Land und Bahn. Mit der künftigen Angebotsgestaltung könnten auch die Kapazitäten sowie die Betriebsqualität erhöht werden. Auf die regionale Wirtschaft wird sich das positiv auswirken: Mehr Züge und weniger Verspätungen sorgen dafür, dass Unternehmer und ihre Mitarbeiter eine bessere Anbindung nach Stuttgart haben und damit schneller auf ICE-Strecken umsteigen können. Zudem steigt die Chance, dass durch die engere Taktung noch mehr Pendler auf die Schiene wechseln.
Gebaut werden soll eine parallel zur Kleinen Wendlinger Kurve verlaufende zweite Verbindungskurve. Sie soll am Ortsrand von Oberboihingen aus der Neckartalbahn ausfädeln und dann in einem Tunnel die Neubaustrecke unterqueren. Der Bau soll in zwei Abschnitten erfolgen: Für den ersten gibt es seit Mitte April bereits Planungsrecht. Er soll daher in Kürze beginnen. Für den zweiten Abschnitt ist mit einem Zulassungsantrag bis Ende des Jahres zu rechnen.
Vorhabensträgerin ist die DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH im Auftrag der DB Netz AG, die auch bereits für den Bau der Kleinen Wendlinger Kurve und der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm verantwortlich ist. Die Gesamtkosten für den Bau der "Großen Wendlinger Kurve" liegen bei rund 100 Millionen Euro. Die Finanzierung erbringen Bund, Land, der Verband Region Stuttgart und die Region Neckar-Alb. Letztere zahlt nach jetzigem Stand 11,25 Millionen Euro.