IHK: Was kommt nach dem Rekord?
Außenhandel mit neuer Spitzenmarke
Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes und Hochrechnungen der IHK wird die Region für das vergangene Jahr ein Exportvolumen von 9,5 Milliarden Euro erreicht haben. Auf das gesamte Jahr 2018 gerechnet wäre dies ein Zuwachs von fünf Prozent gegenüber 2017. Die regionale Exportquote liegt damit bei knapp 54 Prozent. "Die Stärke des regionalen Außenhandels liegt in der Vielzahl der unterschiedlichen Ländermärkte, die von den Firmen bearbeitet werden", sagt IHK-Präsident Christian O. Erbe. Daher haben die zahlreichen Krisenherde auf der Welt noch nicht flächendeckend auf das hiesige Geschäft durchgeschlagen.
Ausblick mit Sorgen
Der Ausblick zeigt allerdings Eintrübungen. Im ersten Quartal 2019 wird sich die gute Lage im Außenhandel voraussichtlich noch fortsetzen, prognostiziert IHK-Außenwirtschaftsexperte Martin Fahling. "Viele Auftragsbücher sind gut gefüllt. Diese Bestellungen werden nun abgearbeitet. Die Frage ist jedoch, was danach kommt."
Sorgen bereitet vor allem ein Brexit ohne Vertrag. Er könnte das sonst stabile innereuropäische Geschäft belasten. Dazu kommen die Handelskonflikte der USA mit China und Europa. "Es ist sicherlich gut, wenn sich die USA und China einigen. Aber was heißt das für mögliche Verhandlungen der Europäer mit den Vereinigten Staaten? Diese Gespräche werden alles andere als einfach, weil die US-Administration ihre Vorstellungen durchsetzen will", so Fahling.
Exportzahlen: Die Landkreise
Laut Statistischem Landesamt stiegen die Exportumsätze der Region Neckar-Alb bis Ende November 2018 um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei erreichten die Firmen im Landkreis Reutlingen einen Auslandsumsatz von fast fünfeinhalb Milliarden Euro (plus zehn Prozent). Im Zollernalbkreis hat der Export erstmals die Zwei-Milliarden-Marke überschritten (plus neun Prozent). Lediglich im Landkreis Tübingen sanken die Exporte auf 1,2 Milliarden Euro (minus 7,5 Prozent). Die Zahl der großen Exporteure ist im Landkreis Tübingen kleiner als im Rest der Region. Da schlägt der Ausfall von wenigen größeren Projekten stärker durch, so die Erklärung der IHK.