Aller guten Dinge

Foto: Scheuring

Der letzte Tag an der Berufsschule wird Julian Heimbach wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Im Sommer hatte der 22-Jährige seine Ausbildung zum Betonfertigteilbauer bei der Aicheler & Braun GmbH in Tübingen absolviert. Nur noch die Prüfungsergebnisse standen aus. Aufgeregt sei er zwar nicht gewesen, erinnert sich Heimbach. Den theoretischen Abschlusstest beschreibt er - mit Ausnahme der Fragen zu Wirtschaftskunde - immerhin als "locker-easy". Das Ergebnis des praktischen Prüfungsteils habe ihn aber dennoch schockiert: glatte 100 Punkte. Mehr geht nicht. "Ich habe mich riesig gefreut", sagt Heimbach. Doch erst einmal habe er das alles verarbeiten müssen. Viel Zeit blieb ihm dafür nicht. Die nächste Überraschung lauerte bereits.

Dritter Versuch, erster Platz
Aber der Reihe nach. Sein Einstieg in die Berufswelt hatte sich Julian Heimbach ganz anders vorgestellt. Nach der Realschule endete die erste Ausbildung vorzeitig. "Die Stimmung im Betrieb war sehr schlecht", erzählt er. Ein Neuanfang musste her. Doch auch beim zweiten Anlauf nahm Heimbach einen Rückschlag hin: Der neue Ausbildungsbetrieb erteilte ihm eine kurzfristige Absage. "Die Motivation war danach weg", so Heimbach. Noch einmal eine Ausbildung zu beginnen, habe er sich damals nicht vorstellen können. Seine Befürchtung: "Das läuft immer so."

Was die Ausbildung angeht, hatte sich Julian Heimbach aufgegeben, sein bester Freund aber nicht. "Komm, bewirb dich doch einfach mal", habe dieser ihm geraten. Der Kumpel befand sich mitten in der Ausbildung bei Aicheler & Braun. "Also gut", dachte sich Heimbach. "Einmal noch." Trotz allem den richtigen Weg eingeschlagen zu haben - da ist sich der junge Mann heute sicher. Und allen Grund, stolz auf seine Entscheidung zu sein, hat der 22-Jährige auch. Schließlich landete er bei seinem dritten Versuch einer Ausbildung auf dem ersten Platz unter allen Azubis in seinem Beruf. Bundesweit.

"Wir fahren nach Berlin"
Julian Heimbach arbeitet weiter bei Aicheler & Braun. "Ich bin einfach voll zufrieden hier", sagt er. Inzwischen sei der Schock durch den Prüfungserfolg etwas abgeklungen. "Meine Familie hat sehr emotional reagiert, im Betrieb war große Freude", beschreibt Heimbach die Resonanz. Die Ehrung zum regionalen Besten fand im Oktober statt. IHK-Präsident Christian O. Erbe überreichte Heimbach die Urkunde. Als Nächstes geht es im Dezember nach Berlin, wo die Besten der Besten von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und DIHK-Präsident Eric Schweitzer eine Würdigung erhalten. Moderatorin Barbara Schöneberger führt durch den Abend. Sein Chef habe schon zugesagt, erzählt Heimbach. "Wir fahren nach Berlin."

Ein Foto in Druckauflösung von Julian Heimbach gibt es auf www.ihkrt.de/pressebilder.