Wirtschaftliche Situation im Zollernalbkreis

Politik für Betriebe machen

„Die konjunkturelle Abschwächung ist im Zollernalbkreis angekommen“, kommentiert IHK-Vizepräsident Dr. Thomas Lindner die aktuelle wirtschaftliche Situation im Kreis. Vor allem die Betriebe im Außenhandel verzeichnen Rückgänge.

Politik für Betriebe machenVon links: Matthias Miklautz, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Zollernalbkreis, Dr. Thomas Lindner, IHK-Vizepräsident, und Dr. Wolfgang Epp, IHK-Hauptgeschäftsführer.

So ist der Export im Kreis im ersten Halbjahr 2019 um 2,2 Prozent auf 1,092 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. In der gesamten Region Neckar-Alb lag der Rückgang bei 1,5 Prozent, auf Landesebene waren die Zahlen noch konstant. „Bei uns sind vor allem die Automobilzulieferer sowie die im Zollernalbkreis stark vertretene Textilindustrie betroffen“, so Lindner, im Ehrenamt zugleich Vorsitzender des IHK-Gremiums für den Zollernalbkreis. „Der Handelsstreit zwischen den USA und China wirkt sich deutlich aus, wie man am Rückgang der traditionell wichtigen Absatzmärkte im asiatischen Raum sieht.“

Hausaufgaben nicht gemacht
Aus Sicht von Lindner hat die Politik die vergangenen zehn guten Jahre nicht genutzt, ihre Hausaufgaben bei Digitalisierung, Infrastrukturausbau oder Bildung zu machen. Angesichts der konjunkturellen Abschwächung muss nun wieder Politik für Betriebe gemacht werden: „Die Rolle von Unternehmerinnen und Unternehmern darf in der öffentlichen Diskussion nicht ausgeblendet werden. Es sind die Firmenchefs, die stark ins persönliche Risiko gehen, heute in Digitalisierung sowie Forschung und Entwicklung investieren und eben nicht wissen, ob sich am Ende ein Return on Invest erzielen lässt“, so der Vizepräsident. Lindner erneuerte in diesem Zusammenhang die Forderung der IHK, Bürokratie abzubauen, indem für jede neue Verordnung eine alte gestrichen werden sollte.

Besserer Takt für die Züge
Mit Blick auf die Verkehrsprobleme des Kreises mahnt Dr. Thomas Lindner an, regional stärker an einem Strang zu ziehen. Er befürchtet, dass die Region vor allem beim Straßenbau weiter Zeit verliert, wenn einzelne Projekte durch Streitigkeiten verzögert werden. „Die Planungskapazitäten auf Bundes- und Landesebene sind nun einmal begrenzt. Wenn es bei uns Klagen gibt, kommen andere Maßnahmen schneller zum Zug und wir haben das Nachsehen.“ Verbesserungen erhofft er sich durch den Bau der sogenannten „Großen Wendlinger Kurve". Die kreuzungsfreie Anbindung der Neckartalbahn in Richtung Tübingen wird voraussichtlich eine bessere Taktung der Züge in Richtung Zollernalbkreis ermöglichen. Auch vor diesem Hintergrund ist es für Lindner ein wichtiges Zeichen, dass der Regionalverband angekündigt hat, den Regionalplan so zu ergänzen, dass eingleisige Strecken, etwa im Bereich der Zollernalbbahn, ausgebaut werden können. „Die Bahnstrecken im Zollernalbkreis müssen insgesamt möglichst schnell elektrifiziert werden. Wir setzen auf die Regionalstadtbahn und die Zusage der Projektpartner, dass das Modul 2 bald angegangen wird.“

IHK-Geschäftsstelle Zollernalbkreis

Matthias Miklautz

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