IHK-Tourismusausschuss zu Öffnungsplänen

Katastrophale Lage

„Gastronomie, Hotellerie und Reisebranche brauchen eine baldige Öffnungsperspektive mit einem konkreten Zeitplan. Sonst droht eine branchenweite Insolvenzwelle“, warnt Max-Richard Freiherr Rassler von Gamerschwang, Vorsitzender des IHK-Tourismusausschusses.

Katastrophale LageFoto: Kzenon - Fotolia.com

Die Situation der Branche ist nach den staatlichen angeordneten Schließungen und dem über siebenwöchigen Stillstand katastrophal. Zwar haben die schnell und unbürokratisch aufgelegten Förderprogramme von Bund und Land den Betrieben kurzfristig geholfen. Ohne genaue Öffnungsperspektive rettet das Geld die Unternehmen auf Dauer jedoch nicht, so Rassler: "Von staatlicher Seite muss nachgelegt werden - bis wir wieder in vollem Umfang öffnen können." Einige Gastronomiebetriebe bieten derzeit zwar Lieferservices oder Speisen zum Abholen an. Dieses Angebot ist in der Regel jedoch nur ein Nullsummenspiel, sagten Vertreter der Betriebe bei der jüngsten online abgehaltenen Sitzung des Tourismusausschusses.

Die Branche hofft insgesamt auf den 6. Mai: Dann soll in der nächsten bundesweiten Schaltkonferenz zwischen Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten über weitere konkrete Öffnungsschritte gesprochen werden. Eine Teilöffnung mit entsprechenden Abständen und Hygieneregeln, wie sie zuletzt auch von Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut ins Spiel gebracht wurde, wird allerdings nur bedingt helfen, sagt Rassler: "Es wird darauf ankommen, wie viele Tische bei den angedachten Abstandsregeln untergebracht werden können. Sind es zu wenige, zahlt der Betrieb trotz Öffnung drauf, weil sie ja trotzdem ein entsprechendes Team in Küche und Service benötigen."

Hilfsprogramm dringend nötig
Vor diesem Hintergrund begrüßt der IHK-Tourismusausschuss das von Landestourismusminister Guido Wolf angekündigte Hilfsprogramm für die Gastronomie und Hotellerie in Höhe von 328 Millionen Euro. Der Vorschlag des Ministers greift derzeit aber zu kurz. Unterstützung benötigen ebenso Reiseveranstalter und Reisebüros. "Ihre Umsätze liegen derzeit ebenfalls bei null, mit entsprechend schlechter Perspektive", so der Vorsitzende. Auch die beschlossene Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie, die vom 1. Juli 2020 bis zum 30. Juni 2021 gilt, greift natürlich nur dann, wenn wieder Umsätze generiert werden können. Außerdem gilt sie nur für Speisen und unterstützt somit die mit am stärksten betroffenen Diskotheken, Bars und Kneipen überhaupt nicht.

"Das einzige, was hilft, ist die Öffnungsperspektive", appelliert Freiherr von Rassler an die Politik. Der Drei-Stufen-Öffnungsplan für den Tourismus von Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen weist insofern in die richtige Richtung und "ist daher ein wichtiger Impuls unserer Wirtschaftsministerin", so der Vorsitzende. Es fehlt lediglich ein konkreter Zeitplan.

Hintergrund: Der IHK-Tourismusausschuss
Der Tourismusausschuss der IHK Reutlingen verfolgt das Ziel, die vielfältigen touristischen Aktivitäten in der Region Neckar-Alb zu koordinieren und die Region unter dem Dach der Schwäbischen Alb noch besser zu vermarkten. Darüber hinaus ist der Tourismusausschuss das regionale Gremium für die politische Interessenvertretung bei touristischen Themen.

Matthias Miklautz

Matthias Miklautz

Hauptgeschäftsführung
IHK-Zentrale
Position: Leiter IHK-Geschäftsstelle Zollernalbkreis
Schwerpunkte: Regionalmanagement Zollernalbkreis, IHK-Gremium Zollernalbkreis: Geschäftsführung, Branchenbetreuung Tourismus, Unterrichtung für Aufsteller von Spielgeräten mit Gewinnmöglichkeiten
Telefon: 07121 201-265
E-Mail schreiben
vCard herunterladen
LinkedIn
Zur Detailseite