IHK-Analyse zu technologischen Schwerpunkten

Junge Cluster im Kommen

Die technologischen Schwerpunkte der Region Neckar-Alb differenzieren sich weiter aus. Laut neuester IHK-Analyse gehören mittlerweile auch Biotechnologie und Informationstechnologie/Künstliche Intelligenz zu den regionalen Clustern.

Junge Cluster im KommenFoto: thodonal - stock.adobe.com

Insgesamt identifiziert die Analyse der IHK sieben Cluster: Bekannt sind die klassischen Cluster Automotive und Maschinenbau, Gesundheitswirtschaft, Holzwirtschaft, Textil und Technische Textilien sowie Medizintechnik. An Bedeutung gewonnen haben Biotechnologie und Informationstechnologie/Künstliche Intelligenz (IT/KI). „Die technologische Struktur der heimischen Wirtschaft diversifiziert sich weiter. Das ist eine Stärke der Region und eine erfreuliche Entwicklung“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp.

Klassische Cluster: Nah an der Industrie
Die IHK-Analyse teilt die sieben Felder in zwei Gruppen auf. Auf der einen Seite stehen die klassischen Cluster. Sie sind stärker konzentriert und mit Blick auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, den Umsatz und die Anzahl der Unternehmen bedeutender. Diese Cluster sind teilweise stark im produzierenden Gewerbe verhaftet und, so Wolfgang Epp, „zeigen deutlich, wo wir herkommen.“ Gerade die industriellen Cluster spiegeln die Wirtschaftsstruktur der Region Neckar-Alb wider. Mehr als jeder zweite Euro wird regional im produzierenden Gewerbe erwirtschaftet.

Junge Cluster: Forschungszentriert und interdisziplinär
Auf der anderen Seite stehen die jungen Cluster. Biotechnologie und Informationstechnologie/Künstliche Intelligenz (IT/KI) sind sehr stark forschungszentriert und maßgeblich durch die Forschung geprägt. Sie zeichnen sich durch eine hohe Interdisziplinarität aus: Die Biotechnologie hat starke Überschneidungen in Medizintechnik und Textil, IT und KI berühren quasi alle anderen Cluster und Branchen. „Forschung und Entwicklung sind der Ursprung der jungen Cluster. Sie sind extrem schnell sehr stark gewachsen. Gerade der Bereich Künstliche Intelligenz hat sich in kurzer Zeit zu einem Top-Cluster mit internationaler Ausstrahlung entwickelt“, so Epp.

Die Analyse der technologischen Schwerpunkte ist aus Sicht der IHK wichtig, weil die Cluster die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Region prägen werden. „Es kommt eine grundlegende Transformation der Wirtschaft auf uns zu. Die neuen Technologien sind Treiber dieses Wandels, die jungen Cluster werden den klassischen Clustern einen weiteren Schub geben“, ist sich der IHK-Hauptgeschäftsführer sicher. Dafür ist es wichtig, in der Region für mehr Kooperation zwischen Wirtschaft und Forschung zu sorgen, Gründungskultur zu fördern, Künstliche Intelligenz in kleinen Unternehmen zu etablieren und die digitale Transformation durch den überfälligen Breitbandausbau zu ermöglichen. Epp: „Es gibt zahlreiche Themenfelder, die in den kommenden Jahren boomen werden, wie individualisierte Medizin, alternative Antriebe, Wasserstoff und regenerative Energien oder der Einsatz von KI im Maschinenbau. In diesen Themenfeldern kann die Region ganz vorne mitspielen. Insofern ist es gut, dass wir breit aufgestellt sind.“

Hintergrund: Was sind Cluster und wie wurde analysiert
Cluster sind regionale Konzentrationen von Unternehmen und Institutionen innerhalb eines Wirtschaftszweiges. Im Zuge der Clusteranalyse hat die IHK die verfügbaren Zahlen der Unternehmen und Einrichtungen, der Beschäftigten, des Umsatzes und der bestehenden Schwerpunkte ausgewertet und mit der Landesebene verglichen.

Antonia Hettinger

Antonia Hettinger

Hauptgeschäftsführung
IHK-Zentrale
Position: Leiterin Volkswirtschaft & regionale Wirtschaftspolitik
Schwerpunkte: Volkswirtschaft und regionale Wirtschaftspolitik, Gesundheitswirtschaft, IHK-Netzwerk Bau- und Immobilienwirtschaft, IHK-Netzwerk Projektmanagement
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