Abstimmung zur IHK-Vollversammlung beginnt

Die Wirtschaft wählt

„Die regionale Wirtschaft braucht ein handlungsfähiges Parlament, gerade jetzt und in der Zeit, wenn wir hoffentlich die Corona-Krise überwunden haben“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp zum Auftakt der IHK-Wahl 2020.

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Die Wahl zur IHK-Vollversammlung beginnt in der kommenden Woche: Am Montag (4. Mai) gehen die Wahlunterlagen per Post an rund 42.000 Mitglieder der IHK Reutlingen. 68 Frauen und Männer kandidieren in acht - teilweise in Wahlbezirke untergliederten - Wahlgruppen. Sie bewerben sich um einen der 53 Sitze. 33 Kandidatinnen und Kandidaten sind derzeit schon Mitglied der Vollversammlung. 35 wollen neu in die Vollversammlung. Insgesamt treten zwölf Frauen an.

Corona und die Folgen
Die Wahl zur IHK-Vollversammlung läuft als Briefwahl ab und geht bis zum 27. Mai, 12 Uhr. Bis dahin müssen die ausgefüllten Wahlunterlagen in der IHK vorliegen. Die Konstituierung der neuen Vollversammlung findet voraussichtlich am 28. Juli statt. "Der Beginn der neuen Wahlperiode wird natürlich von Corona und den Folgen geprägt sein. Die neue Vollversammlung muss Forderungen an die Politik adressieren und für Unterstützung der heimischen Betriebe werben", sagte Epp. Die politische Interessenvertretung wird bei der IHK, so der Hauptgeschäftsführer, in den kommenden Jahren eine nochmals wachsende Rolle spielen.

Dem neuen Unternehmerparlament wird zudem die Aufgabe zukommen, Weichen für die künftige Ausrichtung der IHK zu stellen und zu entscheiden, mit welchen Maßnahmen die regionale Selbstverwaltung der Wirtschaft ihre Mitglieder künftig unterstützen will. Als vordringlich sieht Epp insbesondere die weitere Digitalisierung der Wirtschaft: "Die Firmen müssen ihre Geschäftsmodelle umstellen und modernisieren. Dabei benötigen sie Hilfestellungen. In der Aus- und Weiterbildung muss dieser Prozess mit neuen Formaten ebenfalls vorangetrieben werden. Das zeigt die aktuelle Krise."

Daneben benötigt es aus Sicht des IHK-Hauptgeschäftsführers zusätzliche Impulse für den Innovationstransfer, für die Förderung von Existenzgründern und die Vernetzung der regionalen Wirtschaft sowie ein Augenmerk auf Soloselbstständige und Kleinstunternehmen. "Gerade diese leiden in der jetzigen Situation, weil sie noch zu wenig organisiert sind." Nicht zuletzt spricht sich Epp für einen Ausbau der Aktivitäten im internationalen Bereich aus. "Auch in den kommenden Jahren wird die Industrie jeden zweiten Euro im Ausland umsetzen. Als IHK müssen wir weiter Brückenkopf für neue Märkte und Länder sein."

Wahlrecht nutzen
Wolfgang Epp appelliert an die Unternehmerinnen und Unternehmer der Region, bei der Wahl zur IHK-Vollversammlung die Stimme abzugeben. "Für die Kandidatinnen und Kandidaten wäre es sicher ein sehr gutes Gefühl, wenn viele von unseren Mitgliedsunternehmen von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen", so der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Hintergrund: Das macht die Vollversammlung
Die Vollversammlung fasst unter anderem die Grundsatzbeschlüsse für die politische Interessenvertretung der IHK und entscheidet über das Budget, über die Höhe von Mitgliedsbeiträgen und Gebühren. Die gewählten Unternehmensvertreterinnen und -vertreter bestimmen also die wesentliche Ausrichtung der IHK. An die Beschlüsse der Vollversammlung sind Präsidium und Geschäftsführung gebunden. Die Vollversammlung wählt aus ihrer Mitte den Präsidenten oder die Präsidentin.

Dr. Jens Jasper

Dr. Jens Jasper

Recht und Steuern,
IHK-Zentrale
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Schwerpunkte: Wirtschaftsrecht, Arbeitsrecht, außergerichtliche Streitbeilegung, Sachverständigenwesen, Steuern, IHK-Gremium Kreis Tübingen: Geschäftsführung, Koordination Hoheitliche Aufgaben
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