Krise am Persischen Golf
Hoffnungen bleiben unerfüllt
Der Handel mit dem 81-Millionen-Einwohner-Land hatte sich schon im vergangenen Jahr weiter negativ entwickelt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes lag das baden-württembergische Außenhandelsvolumen in den ersten sechs Monaten bei rund 42 Millionen Euro, exportiert wurden vor allem Maschinen und Fahrzeugteile. In Baden-Württemberg lag das Außenhandelsvolumen 2017 bei 336 Millionen Euro, in 2018 war es bereits auf 252 Millionen Euro gesunken.
In der Region Neckar-Alb wurden nach IHK-Informationen 2019 nur noch 123 Ausfuhren in den Iran getätigt. In 2017 waren es noch 417 und im Jahr 2018 264 gewesen. Laut Sanktionsliste dürfen derzeit nur noch Waren in den Iran geliefert werden, die nicht militärisch oder für Rüstungszwecke genutzt werden können. Zudem ist es Banken aus der EU nicht mehr erlaubt, Zahlungen aus dem Iran abzuwickeln. „Nach dem Abschluss des Atom-Abkommens sah es so aus, als könnten die regionalen Unternehmen an ihre traditionell guten Beziehungen mit dem Iran wieder anknüpfen. Diese Hoffnung hat sich für uns leider überhaupt nicht erfüllt“, so Fahling.
Die Deutsch-Iranische Industrie- und Handelskammer in Teheran (AHK) warnt vor einem endgültigen Rückzug deutscher Unternehmen aus dem Iran. AHK-Geschäftsführerin Dagmar von Bohnstein: „Entscheidend wird sein, dass der Iran nicht völlig aus dem internationalen Atomabkommen aussteigt. Es wäre der schlimmste Fall, wenn dies passierte und die EU die Sanktionen gegen den Iran wieder aktivieren würde.“ Die Geschäftsführerin appelliert daher an den Iran, am Atomabkommen festzuhalten.