IHK analysiert das regionale Gründungsgeschehen

Es dürfen (noch) mehr werden

Die Zahl der Gewerbeanmeldungen bei der IHK bleibt auch im dritten Jahr konstant. „Für die Innovationskraft der Region brauchen wir absehbar jedoch deutlich mehr Gründerinnen und Gründer“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp.

Es dürfen (noch) mehr werdenFoto: peshkov - stock.adobe.com

Die Pandemie hatte 2020 für einen regelrechten Gründerschwung in der Region Neckar-Alb gesorgt. 3.577 Menschen (2019: 3.127) wagten den Sprung in die Selbstständigkeit. Der Trend hat angehalten, die Gewerbeanmeldungen lagen mit 3.767 (2021) und 3.615 (2022) immer noch über dem Niveau des Corona-Krisenjahrs. Trotzdem dürfen es in Zukunft noch mehr werden: „Wir brauchen in den nächsten Jahren vor allem junge Menschen, die den Mut haben, neue Unternehmen zu gründen und bestehende zu übernehmen“, so Epp. „Es sind vor allem Gründerinnen und Gründer, die mit ihren Ideen Wirtschaft und Gesellschaft nach vorne bringen.“

Wer folgt nach?
Bereits heute suchen viele Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer in der Region Neckar-Alb im Rentenalter einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin – häufig ohne Erfolg. Dazu kommt: Im Jahr 2025 werden rund 25 Prozent der Inhaber von IHK-Mitgliedsunternehmen 60 Jahre oder älter sein. „Das Problem wird sich in den kommenden Jahren zuspitzen“, erklärt Jeannette Klein, Leiterin Gründung und Start-ups bei der IHK. Einer gleichbleibenden Zahl von Gründungs- und Übernahmewilligen steht eine steigende Zahl von Betrieben, die zu übernehmen sind, gegenüber.

Gründer in Neckar-Alb: Die aktuellen Daten
Die Entwicklung des Gründungsgeschehens spiegelt sich auch in den drei Landkreisen der Region wider. In absoluten Zahlen liegt der Landkreis Reutlingen mit 1.571 Gewerbeanmeldungen im Jahr 2022 vorn (2019: 1.364), die Landkreise Tübingen (2019: 916) und Zollernalb (2019: 847) liegen mit 1.022 mittlerweile gleichauf. Die Gründerinnen und Gründer setzten im Jahr 2022 Geschäftsmodelle vor allem im Bereich Dienstleistungen (38%) und Handel (29%) um. Während die Branchen Industrie, Dienstleistungen sowie Gastronomie leichte Zuwächse zum Vorjahr verbuchen konnten, lassen der Handel, die Finanzwirtschaft und Verkehr etwas nach. 29 % gründeten im Haupterwerb, 61 % im Nebenerwerb. Der Gründerinnenanteil liegt bei 35 %.

Jeannette Klein

Jeannette Klein

Existenzgründung und Unternehmensförderung
IHK-Zentrale
Position: Leiterin Gründung und Start-ups, Moderatorin Unternehmensnachfolge
Schwerpunkte: Existenzgründung, Unternehmensnachfolge, Jungunternehmen, Fördermittel und Finanzierung, Start-ups, IHK-Netzwerk Frauen in der Wirtschaft
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