IHK: Projekt in Ecuador

Ausbildung „Made in Germany“

Die IHK Reutlingen übernimmt ein drittes Auslandsprojekt: Nach Myanmar und Äthiopien ist sie jetzt auch in Ecuador aktiv.

Ausbildung „Made in Germany“Foto: will-adobe.stock.com

In dem südamerikanischen Land steigt die IHK in ein bestehendes Bildungsprojekt ein, das bereits seit 2013 läuft. Es zielt darauf ab, die in Ecuador stattfindende Reform der beruflichen Bildung zu unterstützen. Die deutsche IHK-Organisation kooperiert dafür mit dem ecuadorianischen Sekretariat für höhere Bildung, Wissenschaft, Technologie und Innovation (SENESCYT) sowie den Industriekammern in Quito, Cuenca und Guayaquil und fünf Fachverbänden.

Die Berufsbildung in Ecuador soll praxisnäher gestaltet werden, um dem Mangel an technischen Fachkräften in der Privatwirtschaft entgegenzuwirken und die Beschäftigungsfähigkeit von Absolventen zu steigern. Dazu wurden neun duale Ausbildungsgänge als Piloten eingeführt. Bis Mitte 2019 hatten 623 Auszubildende in 126 Betrieben eine Lehre nach deutschem Vorbild begonnen, 124 konnten die Lehre sogar schon erfolgreich abschließen. 84 Prozent der jungen Frauen und Männer haben ein Jahr nach dem Abschluss eine Anstellung in ihrem Berufsfeld gefunden.

IHK geht in Nischenmärkte mit Potenzial
"Wir sind stolz, dass unsere Kompetenz in Auslandsprojekten anerkannt und gefordert wird", sagt Martin Fahling, Bereichsleiter International bei der IHK. Das Ecuador-Projekt gehört künftig zum IHK-Institute for Emerging Markets. In diesem bündelt die IHK alle Aktivitäten, die Mitgliedsunternehmen helfen, neue Märkte zu entwickeln. "Diese sind oft eine Nische, bieten aber beachtliche Wachstumsraten", so Fahling. Die IHK ist bisher schon mit Projekten in Myanmar (seit 2015) und Äthiopien (2019) unterwegs. Das Projekt in Ecuador läuft noch bis Ende 2020. Zwei deutsche Projektmitarbeiterinnen koordinieren die Arbeit vor Ort in Quito. Das Projekt wird vom Bund für ein Jahr mit 279.900 Euro kostendeckend gefördert.

Hintergrund: Ecuador
Ecuador hat rund 16,8 Millionen Einwohner und zählt zu den Ländern mittleren Einkommens. Das Land ist stark von Exporten abhängig. Deutschland ist wichtiger Handelspartner und Lieferant, vor allem für Medizin- und Labortechnik, Maschinen und Anlagen, Medikamente, Fahrzeuge, elektrodiagnostische Geräte, elektronische und elektrische Geräte. Zu den Produkten, die Ecuador nach Deutschland exportiert, zählen Bananen und Thunfisch in Dosen. Über 50 Unternehmen aus der Region Neckar-Alb haben Handelsbeziehungen nach Ecuador, mehr als 25 sind mit Vertretern im Land aktiv.

Martin Fahling

Martin Fahling

International und internationale Fachkräfte,
IHK-Zentrale
Position: Bereichsleiter
Schwerpunkte: Grundsatzfragen, Außenwirtschaftspolitik, Beratungen
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