Regionale Fälle auf Landes- und Bundesniveau

Zahl der Insolvenzen steigt

Die Insolvenzverfahren von Unternehmen sind in der Region im ersten Halbjahr 2023 auf 86 angestiegen. Besonders betroffen sind Handel, Baugewerbe sowie Klein- und Kleinstunternehmen.

Zahl der Insolvenzen steigtFoto: cherezoff - stock.adobe.com

Wie die Analyse der IHK mit Daten von Creditrefom zeigt, liegt die Zahl der Verfahren von heimischen Unternehmen im ersten Halbjahr 2023 um 20 Fälle höher als im ersten Halbjahr 2022. Die Region bewegt sich damit auf Landes- und Bundesniveau. Gründe für die steigende Zahl von Verfahren sind hohe Energiepreise, ein rückläufiger Auftragseingang, steigende Zinsen und insgesamt eine schwächere Konjunktur, sagt IHK-Volkswirtin Antonia Hettinger: „Wegen der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht während der Covid-Pandemie könnte es auch einen leichten Insolvenzstau geben.“

IHK rechnet nicht mit Insolvenzwelle
Der Landkreis Tübingen hat mit insgesamt 33 Verfahren die stärkste Zunahme zu verzeichnen (plus 14). Während die Verfahren im Zollernalbkreis auf insgesamt 22 ebenfalls angestiegen sind, blieben sie im Landkreis Reutlingen mit 31 konstant zum vorherigen Jahr. Besonders betroffen waren das Ausbaugewerbe und der Einzelhandel. Zudem trifft es am häufigsten kleinste und kleine Unternehmen: 95 Prozent der Insolvenzverfahren wurden bei Betrieben dieser Größe, also Betriebe mit höchstens 50 Beschäftigten und/oder einem Einzelabschluss von höchstens 6.000.000 Euro, eröffnet. „Wir erwarten weiter keine Insolvenzwelle, müssen aufgrund der anhaltend schwächeren Konjunktur aber damit rechnen, dass die Zahl weiter nach oben gehen wird“, so Hettinger. Das zeigt sich auch in der aktuellen Konjunkturumfrage. Während im Herbst 2023 nur 0,6 Prozent der befragten Unternehmen von einer drohenden Insolvenz ausgehen, erwarten dies laut erster Zahl 1,2 Prozent.

Antonia Hettinger

Antonia Hettinger

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