Konjunkturbericht der kleinen Unternehmen

Wenig Optimismus, viel Skepsis

Einpersonen- und Kleinstunternehmen aus der Region macht die aktuelle wirtschaftliche Lage deutlich zu schaffen, zeigt eine Sonderauswertung der IHK-Konjunkturumfrage.

Wenig Optimismus, viel SkepsisFoto: contrastwerkstatt - Fotolia.com

Echter Optimismus geht wohl anders: Einpersonen- und Kleinstunternehmen (EKU) beurteilen in der Mehrzahl (46 Prozent) ihre aktuelle Geschäftslage als „befriedigend“ und auch die Aussichten für die kommenden zwölf Monate schätzen sie vor allem „gleich bleibend“ (48 Prozent) ein. Mit beiden Einschätzungen liegen sich in etwa gleichauf mit den Unternehmen aller Größenklassen.

Umsatzrückgänge nicht aufzufangen
Kritischer sehen die EKU ihre Umsatzentwicklung. Bei dieser Frage sprechen 46 Prozent von „gleich bleibenden Umsätzen“ und nur 17 Prozent von Steigerungen. In der Gesamtwirtschaft sind die Daten besser: 24 Prozent vermelden einen Umsatzzuwachs und 39 Prozent „gleich bleibend“. „Kleine Unternehmen haben oft einen kleineren Kundenstamm. Ist dieser zurückhaltend, lässt sich das in aller Regel nicht so schnell auffangen“, sagt Vincent Schoch, Leiter Handel und EKU bei der IHK Reutlingen. Dem entsprechend vermelden die EKU auch bei den Auftragseingängen eher negative Tendenzen, weil mehr Firmen fallende als steigende Aufträge vermelden.

Sorgen macht den EKU vor allem die Inlandsnachfrage. Bei der Frage nach den größten Risiken für die eigene wirtschaftliche Entwicklung liegt diese mit 56 Prozent vorne. Es folgen Rohstoff- und Energiepreise (55 Prozent) und Arbeitskosten (48 Prozent). „Alle diese Faktoren belasten unmittelbar das laufende Geschäft und die Kostenstruktur der kleinen und kleinsten Unternehmen“, so Schoch.

Alarmsignal Investitionen
Die eingetrübte Grundstimmung schlägt auch auf die Investitionsplanungen der Einpersonen- und Kleinstunternehmen durch. Lediglich 15 Prozent wollen mehr investieren, 35 Prozent wollen derzeit nicht investieren. In der Gesamtwirtschaft wollen 23 Prozent investieren, nicht investieren wollen nur 18 Prozent. „Investitionen sind für die eigene Geschäftsentwicklung fundamental. Wenn nicht investiert wird, zeugt das von ausgeprägter Skepsis. Das ist ein Alarmsignal“, erklärt Antonia Hettinger, Leiterin Volkswirtschaft und regionale Wirtschaftspolitik bei der IHK Reutlingen. Bei den Investitionsmotiven zeigt sich, dass vor allem Ersatzbedarf (62 Prozent) vorne steht. Digitalisierung (34), Innovationen (26) und Rationalisierung (23) folgen erst mit deutlichem Abstand.

Hintergrund
Die IHK-Konjunkturumfrage findet dreimal im Jahr statt. Aus der aktuellen Umfrage vom Jahresanfang (395 Teilnehmerinnen und Teilnehmer) wurden die Rückmeldungen der 87 Einpersonen- und Kleinstunternehmen (EKU) ausgewertet. EKU sind Betriebe mit weniger als zehn Beschäftigten (Vollzeitäquivalenten).

Die IHK Reutlingen unterstützt Einpersonen- und Kleinstunternehmen auch mit ihrer Veranstaltungsreihe "Digitale Impulse". Zu den einzelnen Veranstaltungen.

Vincent Schoch

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