IHK: Zuschlag für Konzepterstellung

Weiterbildung neu denken

Die IHK Reutlingen hat beim bundesweiten Bildungswettbewerb „Innovet“ den Zuschlag für eine Konzepterstellung erhalten und bekommt dafür ab August für sechs Monate Fördermittel.

Weiterbildung neu denkenFoto: sdecoret-Fotolia.com

Die IHK hatte sich mit dem Antrag „Künstliche Intelligenz (KI) in die berufliche Bildung bringen“ beworben. Eine Jury beim Bundesministerium für Bildung und Forschung wählte aus insgesamt 176 Einreichungen 30 Anträge aus, die nun sechs Monate Zeit haben, zu der eingereichten Projektidee ein umfangreiches Konzept zu erstellen.

Bis Januar will die IHK ein modulares Weiterbildungskonzept entwickeln, mit dem Fach- und Führungskräfte lernen, aus großen Datenmengen Wissen und Schlussfolgerungen zu ziehen, mögliche KI-Potenziale zu erkennen und anzuwenden und Unternehmensprojekte darüber strategisch zu steuern. „Die Künstliche Intelligenz ist die alles verändernde Entwicklung der Gegenwart. Diese Technologie gilt es, in die Aus- und Weiterbildung und in kleine und mittlere Unternehmen zu bringen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp.

Basis für zweite Wettbewerbsstufe
Der Antrag war unter Federführung der IHK Reutlingen zusammen mit der IHK Region Stuttgart erstellt worden. Die Projektidee wird von allen baden-württembergischen IHKs unterstützt. In den kommenden Monaten wird zusammen mit Partnern wie dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, dem Gewerblichen Schulzentrum Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen sowie den Universitäten Tübingen und Stuttgart und der Hochschule der Medien Stuttgart das umfangreiche Konzept erstellt. Es bildet die Basis für die zweite Wettbewerbsstufe. In der möglichen zweiten Förderphase wird es darum gehen, das entwickelte Konzept über bis zu vier Jahre zu erproben und umzusetzen.

Im Detail wollen die Projektpartner neue Lern- und Prüfungsformate entwickeln. Die vorwiegend digitalen Module sollen für die Fach- und Führungskräfte, die teilnehmen, die Brücke von beruflicher Ausbildung zu Abschlüssen der höheren Berufsbildung schlagen. Zudem sollen auch akademische Inhalte integriert werden. „Die Qualität des Antrags liegt in dieser Kombination. Mit unserem Ansatz denken wir Weiterbildung völlig neu“, sagt Dr. Michael Vössing, der das Projekt bei der IHK leitet.

Hintergrund
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, berufliche Weiterbildung und lebensbegleitendes Lernen stärker zu fördern. Als Teil der nationalen Weiterbildungsstrategie hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Wettbewerb „Zukunft gestalten – Innovationen für eine exzellente berufliche Bildung“, kurz „Innovet“, gestartet. Hier entwickeln regionale und/oder branchenspezifische Akteure – wie Schulen, Unternehmen und Universitäten – in sogenannten Innovations-Clustern gemeinsam hochwertige und attraktive Qualifizierungsangebote für die berufliche Aus- und Weiterbildung. Sie sollen gleichwertig sein mit Hochschulabschlüssen und auf dem Arbeitsmarkt bei jungen Menschen und Unternehmen hohe Akzeptanz finden. Die von einer Jury aus zehn Bildungsexpertinnen und -experten ausgewählten Projekte haben ab August 2019 ein halbes Jahr Zeit, ihre Ideen zu einem umfassenden Förderantrag auszuarbeiten und diese einzureichen. Die Jury wählt dann die überzeugendsten Konzepte aus, die mit Förderung vom BMBF von 2020 bis 2024 umgesetzt und erprobt werden. Das BMBF fördert die Projekte mit insgesamt 82 Millionen Euro.

Dr. Anne Zühlke

Dr. Anne Zühlke

Hauptgeschäftsführung
IHK-Zentrale
Position: Projektleiterin Bildung, Hochschulpolitik und Fachkräftesicherung
Schwerpunkte: BWIHK Federführung Hochschulpolitik, Ansprechpartnerin für die regionalen Hochschulen, Akademische Fachkräftesicherung, Projektleitung "KI B³ - Künstliche Intelligenz in die Berufliche Bildung bringen"
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