Landkreis Tübingen legt sogar zu
Versöhnlicher Abschluss im Export
Laut neuester Zahlen des Statistischen Landesamts bescherte ein starker Dezember der regionalen Wirtschaft im Außenhandel einen versöhnlichen Jahresabschluss. Mit fast 734 Millionen Euro erzielte das verarbeitende Gewerbe der Region den höchsten Dezember-Export-Umsatz aller Zeiten. „Die weltweiten Unsicherheiten waren Richtung Jahresende etwas kleiner geworden, weil der Brexit absehbar und die Gespräche von USA und China endlich Erfolge zeigten“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp.
Im Jahresvergleich schnitt der Landkreis Tübingen am stärksten ab. Er konnte das Außenhandelsvolumen um 2,1 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro ausbauen. Verluste gab es hingegen im Landkreis Reutlingen (-1,8 Prozent; 5,8 Milliarden Euro) und im Zollernalbkreis (-1,7 Prozent; 2,1 Milliarden Euro). Die wichtigsten Länder für den heimischen Außenhandel bleiben die USA, China, Frankreich und die Schweiz. Aus IHK-Sicht sind die heimischen Betriebe jedoch gut beraten, mehrgleisig zu fahren: „Das Portfolio sollte noch breiter werden. Dazu gehört unbedingt der deutsche Markt wie auch Länder, die international noch im Werden sind“, sagt Epp. Die IHK ist aktuell mit Projekten in Myanmar, Äthiopien und Ecuador aktiv und hat speziell dafür ein eigenes Institute for Emerging Markets gegründet. Es hilft Unternehmen, den Einstieg in neue Ländermärkte zu finden.
Verunsicherung kann schnell zunehmen
Der Schwung aus dem Dezember könnte eigentlich ein Vorbote für ein gutes Exportjahr 2020 werden. Nach Daten der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage erwartet ein Viertel der regionalen Unternehmen mit Exportgeschäft in den kommenden Monaten steigenden Außenhandel. Das sind sieben Prozentpunkte mehr als noch im Herbst. Viel wird jedoch nach IHK-Einschätzung davon abhängen, welche Folgen der Corona-Virus haben wird, wie sich die zahlreichen Handelskonflikte entwickeln und ob der Nahe Osten ruhig bleibt. Epp: „So stabil und unverwüstlich wie sich der Außenhandel noch vor zwei, drei Jahren zeigte, ist die Lage derzeit nicht. Die Verunsicherung kann schnell wieder zunehmen.“