Betriebe in Not

Über 21.000 Soforthilfeanträge

Zum Abschluss des ersten Corona-Soforthilfeprogramms verzeichnet die IHK Reutlingen 21.341 Anträge von Firmen und Selbstständigen aus der Region Neckar-Alb.

Über 21.000 SoforthilfeanträgeFoto: jesada-stock.adobe.com

12.430 Anträge wurden von der IHK positiv geprüft und an die L-Bank weitergegeben. 8.807 gingen an die Antragsteller zurück, weil Angaben fehlten, die Antragsgründe nicht plausibel oder Anträge mehrfach hochgeladen waren. Die Ablehnungsquote lag insgesamt bei unter 2,5 Prozent. „Das Programm war richtig, weil es vielen Unternehmen in akuten Nöten geholfen hat. Und es hat in der Abwicklung gut funktioniert, weil wir alle verfügbaren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Prüfung gesteckt haben. Die meisten Anträge waren innerhalb weniger Tage abgearbeitet“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp. Die Rückmeldungen, die die IHK erreichten, waren in Summe sehr gut. In schwierigen Fällen konnte die IHK oftmals mit persönlicher Beratung den antragstellenden Firmen unter die Arme greifen. Die IHK-Corona-Hotline hat seit dem Lockdown eine fünfstellige Anzahl von Anrufen registriert. Die IHK-Newsletter und die IHK-Webseite verzeichnen um 30 Prozent erhöhte Klickzahlen.

Zweites Halbjahr wird schwer
Auf Bundes- und Landesebene werden nun neue Programme folgen, die Firmen verschiedener Größen und Branchen unterstützen werden, etwa auch für Hotellerie und Gastronomie. „Trotz der Lockerungen ist die Wirtschaft weit von Normalität entfernt. Zahlreiche Betriebe haben weiter große Sorgen: Die Kunden von Handel und Gastgewerbe sind zurückhaltend, die Exporte sind eingebrochen und die Reise- oder Eventbranche hat immer noch keine echte Perspektive“, so Epp. Die IHK rechnet mit einem wirtschaftlich schwierigen zweiten Halbjahr und stellt sich auf Unternehmen ein, die nicht weiter bestehen werden. „Die Auswirkungen werden die Region härter treffen als in der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 und es wird langsamer wieder anlaufen als seinerzeit“, prognostiziert der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Online-Formate setzen sich durch
Die IHK hat sich in vielen Bereichen umgestellt. Aus Präsenz-Veranstaltungen sind nun Online-Formate geworden, ob in der Weiterbildung, bei Netzwerk-Treffen oder politischen Gesprächen. „Der Bedarf ist da, sich auszutauschen und Erfahrungen zu teilen. Es gibt dabei eine Offenheit gegenüber den neuen Formaten. Sie werden künftig ganz üblich zu unserem Angebot gehören“, ist sich Wolfgang Epp sicher. Aus seiner Sicht wird es sich auszahlen, weiter in die Digitalisierung der IHK-Angebote zu investieren. „Die ersten beiden virtuellen Start-up-Kurse, die die IHK mit den Hochschulen anbietet, sind gebucht wie nie zuvor.“

Dr. Wolfgang Epp

Dr. Wolfgang Epp

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