IHK zum Brexit: Region verliert Markt

Kein Abkommen, dafür Zölle

„Ich erwarte, dass Großbritannien Ende Oktober ohne Abkommen aus der EU ausscheidet“, sagt IHK-Außenwirtschaftsexperte Martin Fahling. Die regionale Wirtschaft muss sich damit endgültig auf das Wegbrechen eines wichtigen Marktes einstellen.

Kein Abkommen, dafür ZölleBild: AlexLMX / iStockphoto.com

Der neue britische Regierungschef Boris Johnson ist aus Sicht von Fahling nicht an konstruktiven Gesprächen interessiert. Über den Sommer will Johnson zwar bei zahlreichen europäischen Regierungen für Änderungen am Abkommen mit der EU werben. Grundlegenden Neuerungen werde die EU aber nicht entsprechen. "Johnson ist innenpolitisch getrieben und will seine Machtbasis ausbauen. Mit der EU hat er vermutlich abgeschlossen", so Fahling.

400 Unternehmen aus der Region sind bisher regelmäßig im Geschäft mit dem Vereinigten Königreich aktiv. Sie müssen sich nun tatsächlich auf Zölle, Zollanmeldungen, Zollkontrollen und die Anerkennung von Produktstandards einstellen. "Das ist schlecht für unsere Firmen, weil das zusätzlichen Aufwand und damit Kosten bedeutet. Viele werden versuchen, den Markt zu verlassen und sich anderen Ländern zuwenden", ist Fahling überzeugt. Die Bedeutung der britischen Insel für die heimische Wirtschaft wird nach Einschätzung des IHK-Experten deutlich abnehmen. Das gilt neben dem Außenhandel vor allem auch für Investitionen.

Martin Fahling

Martin Fahling

International und internationale Fachkräfte,
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