Minijob während der Elternzeit

Das sind die Regeln

Auch in der Elternzeit können Arbeitgeber Beschäftigte als Minijobber anstellen. Bei der Arbeitszeit gilt: Es wird die durchschnittliche Anzahl der Wochenstunden im Monat gewertet.

Das sind die RegelnFoto: Vasilyev Alexandr/shutterstock.com

Nach der Geburt eines Kindes haben Mütter und Väter, die in einem Arbeitsverhältnis stehen, Anspruch auf Elternzeit. Jeder Elternteil kann sich bis zu drei Jahre eine unbezahlte Auszeit vom Berufsleben nehmen, um sich der Erziehung und Betreuung seines Kindes zu widmen. In dieser Zeit besteht die Beschäftigung bei der bisherigen Arbeitgeberin oder dem bisherigen Arbeitgeber weiter fort.

Arbeiten in der Elternzeit
Neben der Elternzeit können Eltern, deren Kinder ab dem 1. September 2021 geboren wurden, bis zu 32 Stunden pro Woche erwerbstätig sein. Für bis zum 31. August 2021 geborene Kinder gilt die Grenze von 30 Stunden pro Woche. Ein Minijob kann dafür gut geeignet sein.

Bei der Ermittlung der Wochenstunden kommt es nicht auf die Arbeitszeit in einer einzelnen Woche an. Ausschlaggebend ist die durchschnittliche Arbeitszeit im Monat. Hier werden auch die Stunden mitgezählt, für die ein Anspruch auf Verdienst ohne tatsächliche Arbeitsleistung besteht (zum Beispiel Urlaubstage, gesetzliche Feiertage oder Krankheitstage). Auch Überstunden werden berücksichtigt.

Ein Minijob kann sowohl bei der bisherigen Arbeitgeberin oder dem bisherigen Arbeitgeber als auch bei einem neuen Arbeitgeber aufgenommen werden. Es dürfen auch mehrere Minijobs gleichzeitig ausgeübt werden, solange sie zusammengerechnet die Verdienstgrenze von 520 Euro nicht überschreiten.

Wichtig ist: Der bisherige Arbeitgeber muss sein Zustimmung für alle Minijobs geben.

Anrechnung auf das Elterngeld
Der Verdienst aus dem Minijob wird auf den Mindestbetrag des Elterngelds von 300 Euro (oder 150 Euro Elterngeld Plus) nicht angerechnet. Erst wenn das Elterngeld mehr als 300 Euro (oder 150 Euro Elterngeld Plus) beträgt, wird der Verdienst aus dem Minijob angerechnet und das Elterngeld gekürzt. Deshalb ist es wichtig, die Elterngeldstelle über den Minijob zu informieren, damit eine Neuberechnung erfolgen kann.

Nähere Informationen bietet ebenfalls die Broschüre „Elterngeld, ElterngeldPlus und Elternzeit“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Elterngeld in Kürze
Beim Elterngeld kann zwischen drei verschiedenen Formen gewählt werden:

  • Basiselterngeld
  • Elterngeld Plus und dem
  • Partnerschaftsbonus

Das Basiselterngeld wird längstens für die ersten 14 Lebensmonate des Kindes gewährt. Haben Eltern in dieser Zeit kein Einkommen, erhalten sie in der Regel 65 Prozent des bisherigen Nettoverdienstes der letzten 12 Monate, mindestens jedoch 300 Euro und maximal 1.800 Euro monatlich.

Das Elterngeld Plus kann doppelt so lange – also für die ersten 28 Lebensmonate des Kindes – bezogen werden. Es wird genauso berechnet wie das Basiselterngeld, beträgt jedoch nur die Hälfte des ermittelten Betrages, also mindestens 150 Euro und maximal 900 Euro monatlich.

Als Partnerschaftsbonus kann jeder Elternteil zusätzlich jeweils 4 Monate Elterngeld Plus erhalten, wenn beide in dieser Zeit mindestens 24 und höchstens 32 Wochenstunden arbeiten gehen.

Der Antrag auf Elterngeld kann bei der zuständigen Elterngeldstelle eingereicht werden, in Baden-Württemberg ist das die L-Bank.
Weitere Informationen zum Antrag auf Elterngeld gibt es im Familienportal des Bundes.

Saskia Neugebauer

Saskia Neugebauer

Zentrale Dienste und Kundenmanagement
IHK-Zentrale
Position: Projektmanagerin Personal
Schwerpunkte: Ausbildungsleitung, Bewerbermanagement, HR-Software, Netzwerk Beruf und Familie
Telefon: 07121 201-135
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