Betrügerische Anfragen und Betrugsversuche aus dem Ausland

IHK Reutlingen, Tübingen und ZollernalbFoto: olly - Fotolia.com

Unternehmen stehen heute immer häufiger im Fokus weltweiter Betrügereien. Um das Risiko, einem Betrug aufzusitzen, zu minimieren, sollte grundsätzlich der Hintergrund eines neuen Geschäftspartners überprüft werden.

Hinter dem vermeintlichen Großauftrag eines Neukunden aus dem Ausland kann sich auch eine betrügerische Anfrage verstecken. Die Lieferung eines neuen Lieferanten aus China beinhaltet wertlosen Schrott statt der bestellten Waren oder trifft nie ein. Eine erste Anlaufstelle für Betrugsopfer können zum Beispiel die deutschen Auslandshandelskammern sein.

Im Folgenden gibt es Informationen zu den aktuell gängigen Betrugsversuchen aus dem Ausland sowie Hinweise zu verschiedenen Vorsichtsmaßnahmen.

"Slowenische Investoren" versuchen Rip Deals

Vorgeblich slowenische Betrüger ködern Unternehmen in Deutschland mit der Aussicht auf größere Aufträge oder Investitionen. Ist der Kontakt geknüpft, lassen sich die angeblichen Geschäftspartner unter Vorwänden Bargeld übergeben - und verschwinden. Die Masche ist als Rip Deal oder Vorauszahlungsbetrug bekannt. Mehr dazu:

Betrügerische Anfragen und Anweisungen aus China

In den letzten Monaten hat die Häufigkeit von Betrugsfällen in den Handelsbeziehungen zu China stark zugenommen. Opfer sind immer öfter auch Unternehmen mit langjähriger Geschäftserfahrung in China. Prüfen Sie Anfragen und Anweisungen aus China genau, denn neue Betrugsarten können jederzeit auftreten.

Downloads:

Aktuelle Betrugsfälle im China-Geschäft - Merkblatt

AHK Greater China - Betrügerische Anfragen

AHK Greater China - Anfragen zu Domainregistrierung

Links:

Warnung vor betrügerischen Kontaktversuchen aus Afrika

In immer neuen Varianten kursieren weiterhin viele E-Mails (auf Englisch sogenannte „Scams“) aus Afrika, die nach dem Muster der früheren 'Nigeria-Connection' Unternehmen und Privatpersonen ins Visier nehmen.

Inzwischen kommen die betrügerischen Anfragen aus zahlreichen weiteren afrikanischen Staaten, wobei sich insbesondere Benin, Togo und Uganda als Herkunftsort herauskristallisieren. Die Trickbetrüger agieren mittlerweile jedoch auch aus ganz unverdächtigen Orten wie z.B. aus London, den Niederlanden, Kanada, Madrid, Dubai und anderen Ländern.

Eine der trickreichsten Varianten ist in der Regel schwierig zu durchschauen. Häufig erhalten Firmen E-Mail- Bestellanfragen mit hohen Auftragsvolumina, die in keinem Verhältnis zu den gängigen Bestellmengen stehen. Dadurch soll das deutsche Unternehmen durch vermeintlich hohe Gewinne gelockt werden. Allerdings dienen die hohen Bestellvolumina nur dazu, im Fortgang der Verhandlungen vom Hersteller entsprechend hohe Zulassungs- und Registrierungsgebühren fordern zu können.

Nicht immer ist nachzuvollziehen, ob der Empfänger dieser Zahlung auch der Besteller der Ware ist. Dennoch ist davon auszugehen, dass Firmen im Auslandsgeschäft grundsätzlich erst einmal nicht verpflichtet sind, bei Lieferungen ins Ausland lokale Gebühren zu bezahlen. In der Regel übernimmt diese Leistungen der Importeur, der auch die Importlizenz für die jeweiligen Produkte beantragt.

Die IHK Reutlingen warnt ausdrücklich davor, auf solche Angebote einzugehen und den Kontakt in irgendeiner Form zum Absender aufzubauen. Dies führt nur dazu, dass Adressen weiterhin in den Verteilern der Betrüger gepflegt werden.

Vorschläge für vorsichtiges Verhalten:

  • Leisten Sie keine Vorauszahlungen/Überweisungen oder jeglichen Geldtransfer.
  • Vereinbaren Sie keinerlei Treffen in Deutschland oder im Ausland, denn dies kann mit einem hohen finanziellen und persönlichen Risiko verbunden sein.
  • Versenden Sie keine Schreiben/Dokumente mit Ihrem Firmenlogo zusammen mit der Unterschrift Ihres Prokuristen oder Geschäftsführers (zum Beispiel auf einer Proforma-Rechnung).
  • Klären Sie Freunde, Bekannte und Partnerfirmen über die Gefahr solcher Schreiben auf.
  • Bei Zweifeln an der Richtigkeit einer Geschäftsanfrage können Sie sich gerne an die IHK wenden.

Downloads:

gtai – Kontaktanfragen aus Westafrika mit Vorsicht bearbeiten

Katrin Glaser

Katrin Glaser

International und internationale Fachkräfte
IHK-Zentrale
Position: Projektmanagerin
Schwerpunkte: EU-Informationen, Enterprise Europe Network, Fördermittel EU, Länder und Märkte, Geschäftspartnersuche, Dienstleistungen im Ausland
Telefon: 07121 201-152
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