Betrug mit Vorauszahlungen

Bares für Unwahres

Die Polizei in Slowenien ermittelt bereits: Betrüger ködern Unternehmen in Deutschland mit der Aussicht auf größere Aufträge oder Investitionen. Ist der Kontakt geknüpft, lassen sich die angeblichen Geschäftspartner unter Vorwänden Bargeld übergeben - und verschwinden.

Bares für UnwahresFoto: adrian_ilie825-Fotolia.com

Die Masche ist als Rip Deal oder Vorauszahlungsbetrug bekannt. Bei einem jüngsten Betrugsversuch wurden deutsche Unternehmen von angeblichen Mitarbeitern eine slowenischen Firma kontaktiert, die vorgaben, für einen zahlungskräftigen ausländischen Investor zu sprechen. Die Betrüger nutzten den Namen eines kleinen slowenischen Betriebs ohne eigenen Internetauftritt. Angesprochen wurden deutsche Unternehmen, die Angebote von höherem Wert im Internet oder in Zeitungen inserierten. Der vorgebliche Investor gab ein Kaufinteresse an einer Immobilie vor.

Das Betrugsmuster hat verschiedene Varianten: So wird beispielsweise über Warenbestellungen und regelmäßige Kontaktaufnahmen Vertrauen aufgebaut. Vor dem großen Auftrag oder Investment wird dann ein Zahlungsengpass vorgeschoben. Die Betrüger bitten dann darum, Bargeld für die Gründung einer neuen Firma bereitzustellen, das im europäischen Ausland (insbesondere in Turin, Mailand und Amsterdam) übergeben werden soll. 

In einer zweiten Variante wird sehr schnell ein dringend notwendiger Währungstausch als Bedingung für den Kauf angesprochen. In der Regel sollen Euro in Schweizer Franken gewechselt werden. Um Vertrauen zu gewinnen, findet meist tatsächlich ein Tausch von geringen Summen statt. Erst dann wird ein Tauschgeschäft von größerem Umfang angeboten. Lassen sich die Opfer darauf ein, bezahlen die Betrüger mit Falschgeld oder verschwinden sofort

Die Deutsch-Slowenische Industrie- und Handelskammer rät Unternehmen, bei der Kontaktaufnahme auf folgende Verdachtsmerkmale zu achten:

  • Die Anschreiben sind in fehlerhaftem Deutsch formuliert.
  • Es fehlt an einer seriösen Unterschrift beziehungsweise Signatur.
  • Das Anschreiben der Betrüger per E-Mail wird gleich an mehrere Unternehmen geschickt, die im Adressfeld zu sehen sind.
  • Bei der Telefonnummer stimmt häufig die Vorwahl nicht mit dem Land überein, in dem sich der Firmensitz befindet.

Weitere Informationen gibt es bei der Deutsch-Slowenischen Industrie- und Handelskammer.

Martin Fahling

Martin Fahling

International und internationale Fachkräfte,
IHK-Zentrale
Position: Bereichsleiter
Schwerpunkte: Grundsatzfragen, Außenwirtschaftspolitik, Beratungen
Telefon: 07121 201-186
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