IHK: Steigende Strommengen müssen verteilt werden
Stromnetze vor Ort müssen ausgebaut werden
„Wir diskutieren zu viel über die großen Stromtrassen und den generellen Ausbau der Stromerzeugung. Zu selten wird jedoch darüber gesprochen, wie der nötige Strom vor Ort zu den Kundinnen und Kunden kommt“, sagt Dr. Stefan Engelhard, Bereichsleiter Innovation und Umwelt bei der IHK Reutlingen. Tatsächlich wird der Strombedarf im Land bis 2040 deutlich steigen, wie eine Fraunhofer-Studie im Auftrag der IHKs im Land unlängst aufzeigte. Ergebnis: Von heute 64 Terawattstunden wird der Bedarf auf eine Größenordnung von 109 bis 161 Terawattstunden zunehmen. Haupttreiber hierfür sind Verkehr und Haushalte. In beiden Bereichen wird der Prozess weiter dazu führen, dass Öl und Gas durch Strom ersetzt werden.
Ausbau der Verteilnetze kostet viel Geld
„Für all das benötigen wir mehr erneuerbaren Strom, endlich den fertigen Südlink von der Küste zu uns, aber auch Verteilnetze vor Ort, die diese große Menge und den vor Ort erzeugten Strom sicher und stabil verteilen können. Und der Ausbau der Verteilung kostet viel Geld“, so Stefan Engelhard. Auf Einladung der IHK traf sich kürzlich ein Kreis von regionalen Energieexperten. Auch sie gehen von einem starken Anstieg aus. Fest steht für die Experten, dass ohne deutlich steigende Investitionen in die Verteilnetze eine dezentralere Stromversorgung nicht gelingen wird. Die Experten gehen von einer Steigerung der Ausgaben für den regionalen Netzausbau um Faktor zwei bis fünf aus. Engelhard: „Hier ist zudem der enorme zeitliche Vorlauf mit Genehmigungen und Bürgerbeteiligung zu beachten. Selbst wenn die Mittel da wären, würde es nicht schnell gehen.“