Staatssekretärin Brantner in der IHK

„Große Kraftanstrengung, aber zu schaffen“

„Wir werden die Abhängigkeiten in der fossilen Energieversorgung dauerhaft beenden, den Ausbau der Erneuerbaren drastisch beschleunigen und insgesamt mehr Energie einsparen“, sagte Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, beim Besuch in der IHK.

„Große Kraftanstrengung, aber zu schaffen“Beim Wirtschaftsgespräch in der IHK: Harald Herrmann, Handwerkskammerpräsident, Beate Müller-Gemmeke, Bundestagsabgeordnete, Dr. Franziska Brantner, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, und Christian O. Erbe, IHK-Präsident (v.l.). Foto: IHK

Energiepreise und Gasversorgung sind derzeit zwei der Topthemen, die Firmen in der Region umtreiben, erläuterte IHK-Präsident Christian O. Erbe beim Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen und ihrer Reutlinger Fraktionskollegin Beate Müller-Gemmeke. „Die Mehrzahl der heimischen Betriebe sieht die Energie- und Rohstoffpreise als das aktuell größte wirtschaftliche Risiko. Dazu kommt jetzt noch die Gefahr, dass das Gas knapp wird. Die Sorgen in den Firmen nehmen spürbar zu“, so Erbe.

Putin führt ökonomischen Krieg
Franziska Brantner mahnte, sich vom ökonomischen Krieg, den Putin führe, nicht verunsichern zu lassen. „Wenn wir jetzt alle gemeinsam sparen und alternative Versorgung mit LNG erfolgreich erschließen, haben wir die Chance, durch den Winter zu kommen. Das wird eine große Kraftanstrengung, aber wir können es schaffen“, so die Abgeordnete für den Wahlkreis Heidelberg Neckar-Bergstraße. Wichtig sei, dass sich die Europäer gegenseitig unterstützten. „Je mehr wir europäisch machen, umso besser.“ Brantner sprach sich in der IHK außerdem dafür aus, den Ausbau erneuerbarer Energien stark zu forcieren und neue Quellen etwa für grünen Wasserstoff im Ausland zu finden. „Wir brauchen noch mehr Partnerländer. Ich war kürzlich in Chile, Argentinien und Uruguay. Dort gibt es ein enormes Potenzial, was die Produktion von grüner Energie und die Verfügbarkeit von Rohstoffen betrifft. Das gilt es zu nutzen.“

Ausgleich zwischen Unternehmen und Endverbrauchern
Mit Blick auf die anstehende Diskussion um die Verteilung von Gas plädierte IHK-Präsident Christian O. Erbe für einen sinnvollen Ausgleich zwischen Unternehmen und Endverbrauchern. „Wenn die Unternehmen nicht arbeiten können, gehen Arbeitsplätze verloren.“ Der Weg zu grüner Energie ist aus seiner Sicht in Deutschland klar vorgezeichnet. In der aktuellen Notsituation muss Deutschland jedoch handlungsfähig bleiben. „Wir sollten in den kommenden Monaten jede Energie nutzen, die uns zur Verfügung steht“, so Erbe.

Christoph Heise

Christoph Heise

Existenzgründung und Unternehmensförderung, Kommunikation,
IHK-Zentrale
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