IHK-Vollversammlung 2020 bis 2025

Das waren die Entscheidungen

Fünf Jahre, drei Sitzungen pro Jahr: So lautet das reguläre Programm der Vollversammlung der IHK Reutlingen. Doch die vergangenen fünf Jahre waren anders: Zu Beginn war die Welt im Griff der Corona-Pandemie. Es folgten der russische Angriff auf die Ukraine und die Energiekrise. Und trotzdem befasste sich das höchste Gremium der IHK auch mit vielen anderen Themen. Ein Überblick. 

Blick auf die Mitglieder der IHK-Vollversammlung in der Wahlperiode 2020-2025Ende Juli 2020, mitten in der Corona-Pandemie, startete die neue Vollversammlung in ihre fünfjährige Wahlperiode − und die gewählten Mitglieder stellten sich im Innenhof der IHK für eín Foto auf. Abstand war Pflicht. Foto: Trinkhaus

Berufsausbildung modern aufstellen
Ohne Ausbildung keine Fachkräfte für die heimische Wirtschaft. Vor diesem Hintergrund wurde der komplette Ausbildungsprozess weiter digitalisiert, eine Willkommenskultur für junge Leute von der Eintragung des Ausbildungsverhältnisses bis zur Prüfung etabliert sowie das Ausbildungsmarketing weiter ausgebaut. Die Zielgruppe soll auf ihren Kanälen erreicht und für eine Lehre begeistert werden. /

Auslandsgeschäft heimischer Betriebe stärken
Der Export ist die Säule der regionalen Wirtschaft. Fast 60 Prozent der hier produzierten Industrieprodukte gehen mittlerweile ins Ausland. Um zu große Abhängigkeiten von einigen wenigen Ländern zu vermeiden, hat die IHK zahlreiche Projekte außerhalb der üblichen Ländermärkte initiiert – etwa in Ecuador, Äthiopien oder Zentralasien – und sie auf Beschluss der Vollversammlung in einem IHK-Institut for Emerging Markets gebündelt. /

IHK-Beitrag stabil halten
Trotz großer globaler Herausforderungen und nachlassender Konjunktur wurde der IHK-Beitrag (Grundbeitrag und Umlagehebesatz) in den vergangenen fünf Jahren nicht erhöht. Grundlage dafür war eine vorausschauende Finanzplanung – gepaart mit dem klaren Ziel, zusätzliche Einnahmen aus anderen Quellen (etwa über öffentliche Fördermittel) für die IHK zu generieren. Knapp die Hälfte des IHK-Budgets stammt aus Beiträgen. /

Blick auf eine Abstimmung der IHK-Vollversammlung. Die einzelnen Mitglieder heben gerade jeweils eine ihrer beiden Hände nach oben.Am Ende wird abgestimmt: Die Vollversammlung entscheidet über alle wichtigen Fragen der IHK-Arbeit und das Budget. Foto: Trinkhaus

Mitgliedsbetriebe gezielt erreichen
Wie erfahren die Mitgliedsbetriebe, was die IHK tut und was in der regionalen Wirtschaft passiert? Sie nutzen die Informationsangebote der IHK, zum Beispiel das IHK-Magazin. Über 18.000 Personen haben zudem die 14 verschiedenen IHK-Newsletter abonniert. Um auf der Höhe der Zeit zu bleiben und die verschiedenen Zielgruppen zu erreichen, ist die IHK außerdem auf Instagram, Tiktok und Linkedin aktiv. /

Shared Service anbieten
Eine der hoheitlichen Aufgaben der IHK ist die Abnahme von Prüfungen im Verkehrsbereich. Diese Aufgabe hat die IHK Reutlingen auf Beschluss der Vollversammlung für zahlreiche Nachbar-IHKs übernommen. Das führt zu einer besseren Auslastung der Prüfungen, zu mehr Effizienz und zu Kostenvorteilen. /

Förderprogramme nutzen
Die IHK nimmt an öffentlichen Förderprogrammen teil, um der regionalen Wirtschaft bei aktuellen Herausforderungen zur Seite zu stehen. So hat die Vollversammlung entschieden, dass die IHK über Förderprogramme erneut ein Welcome Center für die Unterstützung von ausländischen Fachkräften ins Leben ruft, einen Digital Hub als Inkubator für Digitalisierungsthemen nutzt, zwölf mittelgroße Kommunen mit einer Innenstadtberaterin unterstützt sowie Gründerinnen und Gründer berät. Die über die Förderprogramme generierten Einnahmen dienen der IHK zugleich als vierte Säule ihrer Finanzierung. /

Blick auf IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp und IHK-Präsident Christian O. Erbe während einer Sitzung der IHK-VollversammlungIHK-Präsident Christian O. Erbe (rechts) führt qua Amt durch die Sitzungen der IHK-Vollversammlung.

Technologien in die Breite tragen
Neue Technologien bringen die Wirtschaftsregion voran. Damit möglichst viele Unternehmen sie nutzen können, hat die IHK-Vollversammlung Projekte wie die KI-Checker oder den Digital Hub beschlossen. Sie sorgen für neue Ideen und Impulse. Darüber hinaus hat die IHK ein Institut für nachhaltiges Wirtschaften gegründet und kümmert sich um den Transfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. /

Interessen der Betriebe ganz konkret vertreten
Die Anliegen der regionalen Wirtschaft zu vertreten, ist Hauptaufgabe der IHK. Ein Augenmerk der Legislaturperiode lag auf der Arbeit in den Kommunen. Durch viele Termine und den Ausbau der Reihe „IHK vor Ort“ konnte bei Gewerbesteuern, Flächen oder Ortsentwicklung viel Konkretes im Sinne der regionalen Betriebe erreicht werden. Einen besonderen Akzent legte die Vollversammlung auf die Einpersonen- und Kleinstunternehmen – und ermöglichte neue digitale Formate, die auch landesweit laufen. /

Unternehmen bei der Vernetzung unterstützen
Die Wirtschaft lebt von Kontakten. Daher hat die Vollversammlung den Ausbau der regionalen IHK-Netzwerke weiter forciert. 2.300 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Fach- und Führungskräfte nutzen mittlerweile dieses Angebot für den Wissens- und Erfahrungsaustausch. /

Die Themen der Zukunft anpacken
Welche Themen muss die IHK in Zukunft anpacken? Die Vollversammlung hat einen Strategieprozess durchlaufen und am Ende die Richtung für die kommenden Jahre festgelegt. Auf der Agenda stehen die Themen Fachkräftesicherung, Entbürokratisierung, Innovationen, Nachhaltigkeit und Resilienz. Außerdem sollen das Image von Unternehmerinnen und Unternehmern in der Öffentlichkeit verbessert sowie Frauen in der Wirtschaft gestärkt werden. /

Alle Tagesordnungen und Beschlüsse der IHK-Vollversammlung finden Sie hier.

(Diese Übersicht erschien in der WNA-Ausgabe 4+5/2025.)

Dr. Wolfgang Epp

Dr. Wolfgang Epp

Hauptgeschäftsführung,
IHK-Zentrale
Position: Hauptgeschäftsführer
Schwerpunkte: Gesamtleitung
Telefon: 07121 201-260
E-Mail schreiben
vCard herunterladen
Zur Detailseite