Der Anlagenbau hat in der Region Neckar-Alb Tradition. Für Dienstleister, die sich auf Sonderanlagen und Produktentwicklung spezialisiert haben, gilt dabei: Was nicht passt, wird passend gemacht.

„Was ich an meinem Beruf liebe?“ Da muss Harald Rager nicht lange nachdenken: „Mir war bislang an keinem einzigen Tag langweilig“, erklärt er lachend. Als er vor über 30 Jahren als Student im Fach Maschinenbau auf die Endeco GmbH – seinerzeit ansässig in Grosselfingen, heute in Haigerloch – aufmerksam wurde, hätte er sich allerdings nicht träumen lassen, dass er das Unternehmen eines Tages gemeinsam mit seinem Kollegen Alexander Strobel weiterführen würde. „Unser Seniorchef hatte keinen Nachfolger. Daher kam er eines Tages auf Harald und mich zu und fragte, ob wir uns nicht vorstellen könnten, Endeco zu übernehmen“, erinnert sich Strobel. „Für uns war das eine leichte Entscheidung – wir wussten ja, was auf uns zukam.“
Innovation durch Technologietransfer
Die Endeco GmbH ist ein Entwicklungsdienstleister. Konkret bedeutet das, dass das Team um Rager und Strobel seine Kunden vor allem bei der mechanischen Produktentwicklung, aber auch im Anlagenbau tatkräftig unterstützt. „Meist entwickeln wir vollständige Produkte, Systeme oder Baugruppen“, sagt Alexander Strobel. „Das kann heute die Gehäusemechanik für einen Lippenstift sein, morgen ein Medizinprodukt und übermorgen ein Elektrowerkzeug.“
Wir sehen jedes Projekt als neue Herausforderung
Da Endeco mit Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zusammenarbeitet, kommen im Arbeitsalltag entsprechend viele verschiedene Technologien zum Einsatz. „Diese Vielfalt macht unsere Arbeit besonders reizvoll“, findet Alexander Strobel. „Man lernt immer noch etwas Neues dazu und kann eigene Ideen einfließen lassen. Wir sind einfach leidenschaftliche Tüftler, die jedes Projekt als neue Herausforderung sehen. Außerdem ist es natürlich auch ein wirtschaftlicher Vorteil, dass wir so unterschiedliche Kunden haben: Selbst in Krisenzeiten gibt es immer eine konjunkturstarke Hoffnungsbranche.“
Gleichzeitig profitieren aber auch die Kunden von Endeco davon, dass die Experten Einblicke in die Prozesse und Projekte verschiedener Branchen erhalten. „Darin steckt großes Innovationspotenzial“, berichtet Harald Rager. „Dieselbe Technologie, die in der einen Branche längst zur Routine gehört, kann in einer anderen Branche viele neue Vorteile eröffnen. Denken wir etwa an eine Verbindungstechnologie aus der Medizintechnik: Die ließe sich auch in anderen Branchen hervorragend einsetzen. Genau diesen Technologietransfer stoßen wir in Verbindung mit smarten Detaillösungen an.“

Passgenaue Automatisierung
Auch der Erfolg der Goldfuß Engineering GmbH gründet auf der Fähigkeit, für jedes Problem die passende Lösung zu finden. Hier fing 1996 alles mit dem Sonderanlagenbau an, der bis heute zu den großen Stärken des Unternehmens zählt. „Im Laufe der Jahre hat sich unser Unternehmen auf Automatisierungslösungen für zwei Bereiche spezialisiert: Wir entwickeln, planen und bauen Serien- und Sonderanlagen für Verpackungstechnik und Laborautomation“, erläutert Chiara Possi. Als Mitarbeiterin im Vertrieb steht sie im engen Austausch mit den Kunden und weiß, weshalb diese auf das Balinger Unternehmen setzen. „Die Arbeit von Goldfuß fängt da an, wo die Automatisierung im Unternehmen bislang endet“, sagt sie. „Jedes Projekt ist darauf ausgerichtet, die Prozesse im Betrieb passgenau zu unterstützen.“
Wie man sich das in der Praxis vorstellen kann? Ein Beispiel aus dem Labor wäre die Vorbereitung der Proben für die Analyse, die oft noch manuell durchgeführt wird. Übernimmt ein Roboter diese Handgriffe, bedeutet das eine Entlastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein ebenso starkes Argument wie die Reproduzierbarkeit, die mit der Automatisierung einhergeht.
Jedes Projekt ist darauf ausgerichtet, die Prozesse im Betrieb passgenau zu unterstützen
Zuversichtlicher Blick in die Zukunft
Die Goldfuß Engineering GmbH arbeitet ebenfalls mit Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zusammen. „Wer an Labore denkt, denkt meist an Medizin – und das ist ja auch nicht verkehrt. Wir bieten aber auch Produkte und Dienstleistungen für Labore, die in anderen Bereichen tätig sind, etwa in der Saatgutentwicklung oder in der Agrarchemie“, sagt Chiara Possi. „Im Packaging arbeiten wir vor allem mit Pharmaunternehmen zusammen. Darüber hinaus kommen unsere Anlagen aber auch bei Herstellern von Lebensmitteln und Kosmetik zum Einsatz.“
Diese Kompetenzen sowie das umfassende Know-how in den Bereichen Robotik und Automatisierung haben erst vor Kurzem den Weg in die Zukunft des Unternehmens geebnet: Die Goldfuß Engineering GmbH ist seit Jahresbeginn Teil der Uhlmann Group. „Die weltweit agierende Unternehmensgruppe aus Laupheim bietet innovative Verpackungslösungen für den Pharma-, Gesundheits-, Konsumgüter-, Lebensmittel- und Agrarmarkt an. Unser Portfolio ergänzt das Angebot der Uhlmann Group sehr gut“, so Possi. „Für uns ist das ein wichtiger Schritt: Wir bleiben ein selbstständiges Unternehmen, haben aber einen starken Partner gewonnen und blicken daher noch zuversichtlicher in die Zukunft.“ /
(Dieser Artikel erschien in der WNA-Ausgabe 2+3/2025.)