Industriedesign ist das Tagesgeschäft der Defortec GmbH. Die Designagentur aus Dettenhausen unterstützt ihre Kunden bei der Gestaltung technischer Produkte. Dabei spielt Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle.

„Unsere weltweit verstreuten Kunden aus dem Maschinenbau stellen technologisch höchst anspruchsvolle Produkte her“, erklärt Defortec-Geschäftsführer Angelo Schulz. Ob Augentherapiegerät, Fahrzeug, physikalisches Messinstrument oder klassische Maschine: Die Designagentur sorgt für die Wiedererkennbarkeit der Produkte, erhöht ihren Markenwert durch Qualität, Ästhetik, Funktionalität, Ergonomie und Sicherheit – behält dabei aber auch die Herstellungskosten im Blick. „Produkte müssen eine Sprache sprechen und stark auftreten. Gleichzeitig geht es jedoch auch um Kosteneffizienz.“
Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung. Gesetzgeber in Europa und China legen immer strengere Vorgaben für Produkte fest, um nachhaltiges Wirtschaften zu fördern. „Ökologische Faktoren werden dadurch auch zu Wirtschaftsfaktoren“, sagt Schulz. Durch das Lieferkettengesetz und die EU-Ökodesign-Richtlinie müssten die meisten Unternehmen genau darauf achten, welche Materialien in ihren Produkten stecken, wie viel Energie diese verbrauchen und wie sie repariert werden können.
Ökologische Faktoren werden zu Wirtschaftsfaktoren
„Produkte müssen also nicht nur wirtschaftlich sein, sondern auch nachhaltig gestaltet werden“, sagt Angelo Schulz. Für Unternehmen sei das eine große Herausforderung: „Sie müssen Produkte entwickeln, die den anspruchsvollen gesetzlichen Vorgaben entsprechen und den sich immer wieder ändernden globalen Umweltanforderungen gerecht werden, dürfen dabei aber nicht ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren.“
Nachhaltiges Produktdesign
Um ihre Kunden beim Meistern dieses Spagats unterstützen zu können, erforscht die Defortec GmbH derzeit im Rahmen eines vom Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) geförderten Projekts, wie Nachhaltigkeitsfaktoren objektiv, nachvollziehbar und wirtschaftlich in Unternehmen bewertet werden können. Zudem erarbeitet das Unternehmen Konzepte zur Integrierung dieser Faktoren in die Produktentwicklung, um nachhaltige Innovationen zu fördern.
Ein zentraler Baustein ist eine Software, die Defortec gemeinsam mit der Macs Software GmbH aus Zimmern ob Rottweil (Landkreis Rottweil) entwickelt und die sich derzeit in der Pilotphase befindet. Sie soll Unternehmen künftig dabei helfen, ökologische Aspekte in ihrer Produktentwicklung systematisch zu berücksichtigen und die Ökobilanz als feste Größe in den Entwicklungsprozess zu integrieren. „Wir wollen dazu beitragen, dass zukünftige Produkte den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und nachhaltiger gestaltet werden können“, sagt Angelo Schulz. /
(Dieser Artikel erschien in der WNA-Ausgabe 6+7/2025.)