Im kommenden Mai beginnt die Balinger Gartenschau. Während das Gelände vielerorts noch eine Baustelle ist, steht ein Großteil des Rahmenprogramms schon fest. Der lokale Einzelhandel und die lokale Gastronomie sind eng eingebunden.

Gartenschau in BalingenHier noch eine Grafik, bald Realität: Als Teil der Gartenschau entstehen derzeit am Balinger Eyachufer die sogenannten Wassergärten und der Zollernschlosssteg. Foto: PR

Rund zehn Jahre ist es her, dass die Stadt Balingen vom Land die Zusage erhalten hat, eine Gartenschau ausrichten zu dürfen. Vom 5. Mai bis zum 24. September 2023 ist es schließlich so weit. In den vergangenen Jahren ist hinter den Kulissen viel passiert. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und die Vorfreude beim 16-köpfigen Organisationsteam steigt.

„Wir haben 143 Veranstaltungstage vor uns. Das ist auch für einen erfahrenen Event-Hasen wie mich etwas Besonderes“, berichtet Niko Skarlatoudis, Fachbereichsleiter Veranstaltungen, PR und Marketing im Organisationsteam und zugleich Leiter der neu gegründeten Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, Öffentlichkeitsarbeit und Wissenswerkstatt der Stadt Balingen. Gemeinsam mit zwei Kolleginnen ist Skarlatoudis unter anderem für die Organisation und Planung der Veranstaltungen im Rahmen der Gartenschau zuständig. „Denn zusätzlich zur eigentlichen Ausstellung soll die Gartenschau vor allem auch ein großes, mehrmonatiges Stadtfest für die Region und ihre Besucherinnen und Besucher werden“, sagt er.

Niko SkarlatoudisFoto: PR

„Es wäre eine verpasste Chance, wenn wir die Gartenschau nicht auch für Handel und Gastronomie nutzen“

Niko Skarlatoudis, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, Öffentlichkeitsarbeit und Wissenswerkstatt der Stadt Balingen

21 Wochen lang wird es jeweils von Dienstag bis Freitag ein wöchentlich wiederkehrendes Abendprogramm geben. „Die Woche startet mit der ‚Art Night‘, einem Street-Art-Projekt, zu dem jeweils Graffitikünstler aus ganz Baden-Württemberg eingeladen sind, Stück für Stück eine Wand zu gestalten.“ Der Mittwoch widmet sich dem Thema Nachhaltigkeit. Jeden Donnerstag gibt es ein Theaterstück auf ein oder zwei Bühnen. Freitags sind unter der Überschrift „Gartenkracher“ Konzerte geplant. „An den Wochenenden gibt es dann weitere besondere Highlights“, berichtet Niko Skarlatoudis. „Aktuell sind wir etwa dabei, das SWR-Event ‚Pop und Poesie‘ für die Gartenschau zu gewinnen. Das Theater Lindenhof hat derweil bereits zugesagt, ein Stück bei uns aufzuführen.“

Langfristige Stadtentwicklung
Insgesamt 14 Hektar Außenfläche werden für die Gartenschau derzeit nachhaltig umgestaltet. Durch die Aktivierung von bisher ungenutzten Flächen entstehen in Balingen beispielsweise fünf neue Parks. Der aktuelle Baufortschritt auf dem Gelände lässt sich über Webcams auf der Gartenschau-Website mitverfolgen. „Eine der beiden Kameras steht auf dem Dach des neuen Jugendhauses und hat die Baustelle des zukünftigen Aktivparks und des Eyachstrands im Blick“, so Niko Skarlatoudis. „Die zweite Kamera ist am Zollernschloss angebracht und dokumentiert von dort aus den Bau des neuen Stadtarchivs, die Entstehung der Wassergärten sowie die Baustelle rund um den neuen Zollernschlosssteg.“

Hintergrund

5 Monate dauert die Gartenschau – vom 5. Mai bis 24. September 2023.

22 Mio. Euro investiert Balingen in das Projekt.

40-45 % der Kosten werden über Förderprogramme des Landes finanziert.

Die Gartenschau soll positive Spuren in Balingen hinterlassen – auch über die eigentliche Großveranstaltung hinaus. Knapp 22 Millionen Euro wendet die Stadt für das Projekt auf. Durch verschiedene Förderprogramme des Landes können jedoch 40 bis 45 Prozent der Ausgaben refinanziert werden.

Ein Herzstück der städtischen Umgestaltungen im Zuge der Gartenschau liegt am Wasser: An der Eyach entstehen Wassergärten und die sogenannten Eyachterassen als innenstadtnahe Erholungsgebiete. „Solche Orte sorgen natürlich für eine enorm verbesserte Lebensqualität“, sagt Skarlatoudis. „Aus dem Blickwinkel des Standortmarketings wollen wir die Gartenschau als Sprungbrett nutzen, um Balingen und die gesamte Region auch für potenzielle Fachkräfte in allen Bereichen noch attraktiver zu machen.“
 
Zusammenarbeit mit dem Handel
Da die Gartenschau mitten in Balingen stattfindet und somit stark mit der Innenstadt verknüpft ist, werden auch der lokale Einzelhandel und die lokale Gastronomie eng miteinbezogen. „Alle sollen von den Besucherströmen profitieren, die wir hier im kommenden Jahr erwarten. Die Gartenschau liegt so zentral – es wäre eine verpasste Chance, wenn wir sie nicht auch für Handel und Gastronomie nutzen“, ist Niko Skarlatoudis überzeugt.

Dafür hat sich die Stadtverwaltung schon früh mit dem Balinger Handels- und Gewerbeverein (HGV) zusammengetan, um Konzepte und Aktionen zu entwickeln, von denen auch Einzelhandel und Gastronomie profitieren können. So wurde beispielsweise das „HGV-Gartenschau-Gewinnkärtle“ entwickelt, eine Stempelkarte, mit der beim Einkaufen im lokalen Einzelhandel Stempel gesammelt werden können. Wer ein volles Heft hat, kann eine Dauerkarte für die Gartenschau gewinnen. Weitere gemeinsame Aktionen mit dem Handels- und Gewerbeverein sind geplant. /

(Dieser Artikel erschien in der WNA Ausgabe 8+9/2022.)