Erfolgreiches Projektmanagement
Projektarbeit ist aus den meisten Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Doch damit ein Projekt gelingt, muss es systematisch geplant und strukturiert werden. Diese Projektmanagement-Methoden können dabei helfen.
Kanban-Methode
Zentrales Element dieser Methode ist das Kanban-Board, zum Beispiel eine Pinnwand oder ein Whiteboard. Jede im Rahmen des Projekts zu erledigende Aufgabe wird einzeln auf farbigen Karteikarten oder Post-its notiert. Das Board selbst wird in mehrere Spalten unterteilt. Ganz links befindet sich die Spalte „To do“. Hier sammelt man alle noch anstehenden Aufgaben. Rechts daneben folgt eine Spalte, in der alle Aufgaben untergebracht werden, die sich gerade in Bearbeitung befinden („Work in Progress“). Die Aufgaben wandern während ihrer Bearbeitung von der Spalte „To do“ über die Spalte „Work in Progress“ von links nach rechts, bis sie in der finalen Spalte („Done“) mit allen abgearbeiteten Karten ankommen. Die Kanban-Methode hilft also dabei, den Projektfortschritt zu visualisieren. Jeder Projektbeteiligte sieht beim Blick auf das Kanban-Board, in welchem Bearbeitungsstatus sich die einzelnen Aufgaben befinden und welche Arbeitsschritte parallel ablaufen.
Wasserfall-Methode
Auch die Wasserfall-Methode bildet Projektphasen visuell ab – in Form eines Wasserfalls. Während bei der Kanban-Methode einzelne Projektschritte auch parallel ablaufen können (und sollen), wird das Projekt bei der Wasserfall-Methode in mehrere Stufen beziehungsweise Phasen unterteilt, die aufeinander aufbauen und anschließend in einer vorher festgelegten Reihenfolge abgearbeitet werden. Eine neue Aufgabe wird erst begonnen, wenn die vorherige Aufgabe erledigt ist. Wird eine Projektphase abgeschlossen, können und sollen die dort getroffenen Entscheidungen nicht mehr rückgängig gemacht werden. Die geordnete Struktur ermöglicht es, auch umfangreiche Projekte präzise zu planen und zuverlässig durchzuführen. Die Wasserfall-Methode eignet sich vor allem für Projekte, die keine kurzfristigen Korrekturschleifen benötigen. Für Projekte mit vielen unvorhersehbaren Faktoren, die flexible Anpassungen erfordern, ist sie folglich nicht geeignet.
Scrum-Methode
Die Scrum-Methode ist, wie die Kanban-Methode, eine agile Projektmanagement-Methode. Anders als bei der Wasserfall-Methode wird das Projekt nicht anhand eines langfristigen Plans durchgeführt, sondern in Form sogenannter Sprints. Das sind zeitlich begrenzte Teilprojekte, in denen jeweils ein oder mehrere Themenbereiche von kleinen Teams bearbeitet und abgeschlossen werden. In der Regel dauert ein Sprint zwischen einer und vier Wochen. Die einzelnen Sprints werden analysiert, bewertet und liefern ein Zwischenergebnis, auf das in der Folge aufgebaut wird. Aufgrund der agilen, gegenüber der WasserfallMethode dynamischeren Vorgehensweise lässt diese Methode mehr Raum für Innovation und Kreativität, und Ergebnisse sind nicht vorhersehbar. Je nach Projekt kann dies ein Vor- oder ein Nachteil sein.
Hybrides Projektmanagement
Die Projektmanagement-Praxis zeigt, dass häufig eine Kombination aus mehreren Projektmanagement-Methoden am effizientesten zum Ziel führt. In diesem Fall spricht man von hybridem Projektmanagement. Ein Beispiel ist die Wasser-Scrum-Fall-Methode: Hierbei wird das Gesamtprojekt wie bei der Wasserfall-Methode in einzelne, aufeinander aufbauende Projektphasen unterteilt. Im Gegensatz zur klassischen Wasserfall-Methode werden die einzelnen Phasen jedoch weniger streng voneinander getrennt. Überschneidungen und Anpassungen vorangegangener Projektphasen sind erlaubt. Die einzelnen Phasen wiederum werden in Form von Scrum-Sprints durchgeführt. Eine weitere hybride Methode trägt den Namen Scrumban. Hier wird die Kanban-Methode mit der Scrum-Methode kombiniert. In beiden Fällen soll eine Mischung aus Planungssicherheit und Flexibilität für eine erfolgreiche Durchführung des Projekts sorgen.
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