Energieverbrauch senken - Ressourcen schonen

IHK Reutlingen, Tübingen und ZollernalbKompetenzstelle Energieeffizienz Neckar-Alb (KEFF)

Waren werden gekühlt, Verkaufsräume und Büros beheizt, Schaufenster beleuchtet, Produktionshallen belüftet: In Unternehmen wird viel Energie verbraucht. Wie sich Energie einsparen und damit unnötige Kosten und klimaschädliche Emissionen vermeiden lassen, verrät die Kompetenzstelle Energieeffizienz (KEFF) Neckar-Alb in ihren Energiespartipps.

Sonnenschutzfolien

Sonnenschutzfolien

Diese Situation kennt fast jeder: Im Sommer ist die Hitze in vielen Büros oder Produktionsräumen insbesondere in Fensternähe kaum auszuhalten. Was tun, wenn kein Austausch der Fenster ansteht und es keine Rollläden oder Jalousien gibt? Eine relativ kostengünstige und schnelle Lösung stellen Sonnenschutzfolien dar. Diese können die durch die Sonneneinstrahlung entstehende Wärme um bis zu 75 Prozent reduzieren. Die Sonnenschutzfolien werden von außen auf den Fenstern angebracht und liefern zusätzlich einen guten UV-Schutz. Die Montage kann zwar von gleichfalls feinmotorisch begabten wie geduldigen Laien durchgeführt werden; es empfiehlt sich jedoch, diese Aufgabe geübten Profis zu überlassen.

Ältere Kühlschränke ersetzen – auch wenn sie noch voll funktionsfähig sind

Ältere Kühlschränke ersetzen – auch wenn sie noch voll funktionsfähig sind

Ältere Kühlschränke haben einen hohen Energieverbrauch – und das an 365 Tagen im Jahr. Bei der Neuanschaffung eines Kühlschranks für den Pausenraum oder die Kantine sollten Sie daher auf ein möglichst stromsparendes Modell mit hoher Energieeffizienzklasse achten. Durch die deutliche Energiekosteneinsparung macht sich die Neuanschaffung bereits in wenigen Jahren bezahlt. Für das ökologische Gewissen: Auch die Energie, die zur Herstellung eines neuen Kühlschranks benötigt wird, ist nach ein bis zwei Jahren wieder reingeholt.

Mit Zeitschaltuhren Energie und Geld sparen

Mit Zeitschaltuhren Energie und Geld sparen

In vielen Unternehmen laufen etwa die Getränkekühlschränke rund um die Uhr oder auch am Wochenende – und verbrauchen dabei viel unnötige Energie. Der Energieverbrauch kann um etwa die Hälfte reduziert werden, wenn entsprechend programmierte Zeitschaltuhren die Geräte nach Feierabend komplett ab- und vor Arbeitsbeginn wieder einschalten. Darüber hinaus haben Elektrogeräte wie beispielsweise Kaffeevollautomaten oder Mikrowellen oftmals einen nicht unerheblichen Stand-by-Verbrauch, der ebenfalls durch den Einsatz einer Zeitschaltuhr nach Feierabend oder an den Wochenenden komplett vermieden werden kann.

Abwärmeverluste von Druckluftkompressoren sinnvoll nutzen

Abwärmeverluste von Druckluftkompressoren sinnvoll nutzen

Die Druckerzeugung geht mit hohen Reibungsverlusten in Form von Wärme einher. Bei Schraubenkompressoren werden über 70 Prozent der Wärme über das Öl abgeführt. Mit einem Wärmetauscher können Sie die im Öl enthaltene Wärme auf Ihr Heizsystem übertragen oder zur Brauchwassererwärmung verwenden. Bei luftgekühlten Kompressoren können Sie die erwärmte Kühlluft über ein Kanalsystem einfach zur Vorerwärmung von nahe gelegenen Räumen nutzen. Diese Nachrüstung ist in der Regel ohne großen Aufwand möglich. Investitionen in hocheffiziente Kompressoren oder deren Abwärmenutzung werden bis zu 40 Prozent vom Bund bezuschusst.

Thermostatventile

Thermostatventile

Freitagnachmittag: Die Mitarbeiter sind schon im Wochenende, doch die Büro-Heizung läuft noch auf voller Stufe. Das muss nicht unbedingt an der Vergesslichkeit der Mitarbeiter liegen, sondern kann in schlecht isolierten Gebäuden sogar Absicht sein, damit der Raum über das Wochenende nicht zu sehr auskühlt. Diese „Vorsorgemaßnahme“ verschwendet jedoch viel Energie. Abhilfe schaffen elektrische Thermostatventile. Sie können an den Heizkörpern angebracht und so eingestellt werden, dass sie die Raumtemperatur nach Feierabend oder am Wochenende automatisch herunterregulieren und die Räume rechtzeitig vor Arbeitsbeginn wieder erwärmen.

Dämmung und Außenwände

Dämmung und Außenwände

Ein großer Teil des Energieverbrauchs in einem Unternehmen entfällt auf die Heizung. Bei schlecht oder nicht isolierten Außenwänden geht allerdings bis zu einem Viertel der Wärmeenergie verloren. Schlechte Isolierungen verheizen nicht nur viel Geld, sondern senken auch das Mitarbeiterwohlbefinden. Daher sind Investitionen in die Gebäudehülle gleich doppelt sinnvoll. Wichtig ist dabei, die vorgeschriebenen Mindestanforderungen – wie etwa eine Dämmstoffdicke von zirka 14 Zentimeter bei der Wärmeleitgruppe 035 – zu erfüllen. Da Investitionen in die Gebäudehülle in der Regel kostspielig sind, können Betriebe Zuschüsse von bis zu 30 Prozent erhalten.

Tageslichtabhängige Beleuchtung

Tageslichtabhängige Beleuchtung

Sie überlegen, Ihre alte Beleuchtungsanlage zu sanieren und auf LED-Leuchtmittel umzustellen? Dann besprechen Sie mit Ihrem Elektriker ebenfalls die Möglichkeit einer tageslichtabhängigen Beleuchtung. Dabei werden Sensoren in Ihr Beleuchtungskonzept integriert, die Ihre LED-Beleuchtung bei ausreichend Tageslichteinfall automatisch dimmen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Beleuchtung beziehungsweise Halogenbeleuchtung spart das in Kombination mit Bewegungs- und Präsenzmeldern bis zu 90 Prozent Energie ein. Natürlich macht dieses Beleuchtungskonzept aber nur dann Sinn, wenn das Gebäude über ausreichend große Fensterfronten verfügt.

Wasser sparen mit Durchflussbegrenzern

Wasser sparen mit Durchflussbegrenzern

Herkömmliche Wasserhähne verbrauchen pro Minute etwa 20 Liter Wasser. Ein Durchflussbegrenzer (Perlator) mischt dem Wasserstrahl Luft bei und reduziert die Durchflussmenge auf 7 bis 10 Liter – bei gleichem Wasserdruck. Mit anderen Worten: Der Komfort beim Händewaschen bleibt gleich, aber der Wasserverbrauch reduziert sich. Das schont die Unternehmenskasse und schützt die natürlichen Ressourcen. Durchflussbegrenzer erhalten Sie in allen gängigen Größen bereits für 3 bis 5 Euro im Baumarkt oder im Internet. Da nur wenige Handgriffe notwendig sind, um sie aufzuschrauben, können sie auch von Laien einfach installiert werden.

Richtig lüften

Richtig lüften

Unternehmen, die im Sommer richtig lüften, entlasten nicht nur ihre Klimaanlage. Mit ausreichend Sauerstoff  im Raum erhöht sich auch die Konzentrationsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dafür muss das Fenster im Sommer aber lange genug geöffnet sein – ein kompletter Luftwechsel dauert bei Windstille rund eine halbe Stunde. Im Winter hingegen findet ein gesamter Luftwechsel aufgrund der großen Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur bereits innerhalb von fünf Minuten statt. Zusatztipp: Ein CO₂-Sensor an der Wand zeigt Ihnen an, wann die CO₂-Konzentration im Raum zu hoch ist und Sie wieder lüften sollten.

Raumlufttechnische Anlagen

Raumlufttechnische Anlagen

In vielen Unternehmen sind die raumlufttechnischen Anlagen – also die Einrichtungen zum Belüften und Klimatisieren – bereits einige Jahre alt und entsprechen daher oft nicht mehr heutigen Energieeffizienz-Standards. Sie lassen sich jedoch relativ einfach optimieren. Die einfachste Maßnahme: Überprüfen Sie, ob Sie den Luftvolumenstrom herabsetzen können. Eine Minderung des Luftvolumenstroms um nur 10 Prozent führt zu Energieeinsparungen von knapp 30 Prozent. Zudem sollten Sie Ihre Lüftungsanlage an die Arbeitszeiten anpassen. Haben Sie am Wochenende geschlossen, darf auch die Lüftungsanlage eine Pause einlegen.

Heizungsanlage erneuern

Heizungsanlage erneuern

Mit einem energieeffizienten Heizsystem können Unternehmen nicht nur Heizkosten sparen, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Betrieben, die ihre Heizungsanlage von einer Ölheizung auf ein klimafreundlicheres Heizsystem umstellen, gewährt der Staat deshalb einen Zuschuss in Höhe von bis zu 45 Prozent der anfallenden Umrüstungskosten (BAFA: Heizen mit Erneuerbaren Energien). Langfristig will die Bundesregierung Ölheizungen komplett aus deutschen Gebäuden verbannen: Ab 2026 soll der Einbau neuer Ölheizungen verboten werden, Hybridlösungen sollen aber weiterhin möglich sein.

Druckluft effizient einsetzen (II)

Druckluft effizient einsetzen (II)

Druckluftkompressoren laufen häufig auch außerhalb der Produktionszeiten und verschwenden dabei unnötig Energie. Es empfiehlt sich deshalb, die Kompressoren an die Betriebszeiten anzupassen und mit Zeitschaltuhren auszustatten. Veraltete selbstentlüftende Schnellkupplungen (insbesondere diejenigen aus Messing) führen zu Druckverlusten von durchschnittlich 0,6 bis 1,3 bar und sollten daher gegen strömungsoptimierte Kupplungen mit Steckverbindung ausgetauscht werden. Damit können die Verluste auf 0,2 bar reduziert werden und die Kosten für die Investition amortisieren sich schnell.

Türluftschleier

Türluftschleier

In Unternehmensbereichen mit viel Kunden- oder Warenverkehr werden die Türen in sehr hoher Frequenz geöffnet. Dabei dringt im Winter kalte und im Sommer heiße Luft in das Gebäudeinnere. Beides sorgt für ein unangenehmes Raumklima und hat Energieverluste zur Folge. Luftschleier tragen maßgeblich zur Energieeffizienz bei: Sie erzeugen einen Luftstrom, der den ungewollten Austausch mit der Außenluft verhindert. Im Sommer verbleibt somit die gekühlte Luft im Gebäude und im Winter wird nicht zur Tür hinausgeheizt. Gleichzeitig wird die Wohlfühlatmosphäre bei den Mitarbeitern und Kunden gehoben. 

Druckluft effizient einsetzen (I)

Druckluft effizient einsetzen (I)

Während der Erzeugung von Druckluft gehen über 90 Prozent der ursprünglich eingesetzten Energie in Form von Wärme verloren. Daher sollte Druckluft möglichst effizient eingesetzt werden. Benötigen die Gerätschaften einen geringeren als im System eingestellten Druck, sollte dieser unbedingt abgesenkt werden. Je bar Druckabsenkung ergeben sich Energieeinsparungen von 6 bis 10 Prozent. Für Einzelgeräte, die einen etwas höheren Druck benötigen, können sogenannte Druckbooster (punktuelle Druckerhöher) vorgeschalten werden. Zusätzlich können bis zu 90 Prozent der dem Kompressor zugeführten Energie über einen Wärmetauscher als nutzbare Wärme zurückgewonnen werden.

Effizienzkiller Staub

Effizienzkiller Staub

Werden im Unternehmen Druckluftanlagen genutzt, sind etwa zugesetzte Filter und verstaubte Kompressoren häufig die Ursache für zu hohe Druckverluste. Die Reinigung der Filter erhöht nicht nur die kurzfristige Effizienz der Anlage, sondern spart gegenüber eines (zu frühen) Filteraustauschs auch Kosten ein. Bei Kühlgeräten kann eine verstaubte Lüftung ebenfalls den Energieverbrauch um bis zu fünf Prozent erhöhen. Wer am Kühlgerät Lamellen, Verflüssiger und Türdichtungen regelmäßig reinigt, spart demgegenüber bis zu 15 Prozent Energie ein. Wer regelmäßig zu den Putzutensilien greift, spart also bares Geld.

Heizung überprüfen und optimal einstellen

Heizung überprüfen und optimal einstellen

Unternehmen, die Energie und Kosten sparen wollen, setzen am besten bei der Heizung an. Der Austausch einer alten Umwälzpumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe bringt Energieeinsparungen von bis zu 70 Prozent mit sich. Ein hydraulischer Abgleich – der dafür sorgt, dass alle Heizkörper gleichmäßig warm werden – kann die Energiekosten immerhin um 5 bis 10 Prozent reduzieren. Und auch mit noch einfacheren Maßnahmen können die Heizkosten gesenkt werden: Pro Grad Temperaturabsenkung im Raum sinkt der Energieverbrauch um 5 bis 6 Prozent. Durch Nacht- und Wochenendabsenkungen der Raumtemperatur werden sogar Einsparpotenziale von bis zu 8 Prozent erreicht.

Fenster und Außentüren abdichten

Fenster und Außentüren abdichten

Durch undichte Fenster- und Außentürdichtungen gehen bis zu zwei Drittel der Raumwärme verloren. Dabei können unnötig hohe Heizkosten in Büro- und Produktionsgebäuden mit einfachen Mitteln schnell gesenkt werden: Kleb- oder schraubbare Türdichtschienen halten Zugluft fern und sind für unter 15 Euro kostengünstig im Baumarkt erhältlich. Fenster können einfach und ohne große Kosten mit selbstklebenden Schaum- oder Gummidichtungen abgedichtet werden. Die Beseitigung von leichten Undichtigkeiten führt bereits zu jährlichen Kosteneinsparungen im zwei- bis dreistelligen Bereich. Positiver Nebeneffekt: Die Abdichtungen sparen nicht nur Geld ein, sondern schützen auch vor Lärm und Staub.

Schnelllaufrolltore

Schnelllaufrolltore

Der Name sagt es bereits: Schnelllaufrolltore öffnen und schließen sehr schnell - und sparen damit Zeit und bares Geld. Im Winter kann mit ihnen das Entweichen, im Sommer das Eindringen warmer Luft reduziert werden. Der Betriebsablauf wird optimiert und die Temperaturen können auf einem konstanteren Niveau gehalten werden. Bei häufigen Warenein- und -ausgängen kann durch die Installation eines Schnelllauftors bis zu 60 Prozent Energie eingespart werden. Zusatztipp: Werden große Tore auch von Mitarbeitern als Ein- und Ausgang genutzt, lohnt sich gegebenenfalls der Einbau einer separaten Mitarbeitertür, um großen Wärmeverlusten entgegenzuwirken.

Klimaanlage richtig einstellen

Klimaanlage richtig einstellen

Ist die Klimaanlage im Büro oder in der Produktionshalle zu kalt eingestellt, kann dies zu Erkältungen oder Kreislaufbeschwerden führen. Ideal ist es, wenn im Sommer die Temperatur im Innenbereich maximal 6°C kühler ist als außen. Das ist nicht nur besser für die Gesundheit, sondern spart auch Energie gegenüber einer zu starken Kühlung. Für noch mehr Energieeffizienz beim Kühlen sollte die Klimaanlage zudem an die Betriebszeiten angepasst werden. Alternativen sind zum Beispiel ein nächtlicher Lüftungsbetrieb oder Verschattungssysteme an den Fenstern.

Firmentoiletten optimieren

Firmentoiletten optimieren

Toiletten sind große Wasserverbraucher: Durchschnittlich fast 30 Prozent des täglichen Trinkwasserverbrauchs entfallen auf die Toilettenspülung. Ältere Toiletten benötigen zirka 9 bis14 Liter pro Spülung, obwohl 6 bis 9 Liter meist vollkommen ausreichen. Schon mit einfachen Maßnahmen lässt sich Wasser einsparen, etwa indem man alte Spülkästen ersetzt. Bei Spülkästen mit der Zwei-Mengen-Technik kann beispielsweise zwischen einer großen und einer kleinen Wassermenge gewählt werden. Auch Spülkästen mit einer Spül-Stopp-Funktion lohnen sich und machen sich schnell bezahlt: Über das eingesparte Wasser freut sich nämlich nicht nur die Umwelt, sondern auch der Geldbeutel.

Kühlgeräte richtig einstellen und Gummidichtungen überprüfen

Kühlgeräte richtig einstellen und Gummidichtungen überprüfen

Eine kaputte Gummidichtung bei Kühlschränken erhöht den Energieverbrauch um bis zu 40 Prozent. Neben dem Austausch beschädigter Dichtungen bieten Kühl- und Gefrierschränke weitere Potenziale, um Energie zu sparen. So sind viele Kühlschränke auf Stufe 3 oder 4 eingestellt, obwohl Stufe 2 (7° C) meist völlig ausreicht. Je höher die eingestellte Temperatur, desto geringer der Energieverbrauch (4–6 Prozent je Grad). Auch das klassische Enteisen hilft beim Sparen: Vereiste Gefriertruhen benötigen bis zu 8 Prozent mehr Strom. Zudem sollte darauf geachtet werden, die Lüftungsöffnungen der Kühlmöbel nicht zu verdecken und immer einen ausreichenden Abstand zur Wand zu lassen. Das reduziert den Stromverbrauch um bis zu 10 Prozent.

Beleuchtung optimieren

Beleuchtung optimieren

Ungefähr 19 Prozent des weltweiten Elektrizitätsverbrauchs entfallen auf die künstliche Beleuchtung. Dabei gibt es neben der bekannten Option, die Beleuchtung auf LED-Lampen umzurüsten, viele weitere Möglichkeiten, um Energie einzusparen: So benötigen etwa Räume mit hellen Wänden und Decken bis zu 50 Prozent weniger Strom als dunkel gestrichene Räume, um die gleiche Beleuchtungsstärke zu erhalten. Durch Absenkung der Lampenhöhe über der zu beleuchtenden Fläche lässt sich zudem die Anzahl der benötigten Lampen reduzieren. Auch der Einsatz von Bewegungs- oder Präsenzmeldern lohnt sich. Bewegungsmelder gibt es schon ab zehn Euro und sorgen dafür, dass das Licht nur dann brennt, wenn es auch tatsächlich benötigt wird.

Wärmerückgewinnung

Wärmerückgewinnung

Eine der wirtschaftlichsten Methoden zur Energieeffizienzsteigerung in einem Unternehmen ist die Wärmerückgewinnung. Bei ihr geht es um die Wiedernutzbarmachung thermischer Energie aus Wärmeprozessen. Es werden also Energiepotenziale aus Energieströmen – etwa aus Herstellungsprozessen oder der Lüftungsanlage – mehrfach genutzt. Die Abwärmeenergie aus Abluft und Abgasströmen kann etwa zur Raumbeheizung oder Verbrennungsluftvorwärmung genutzt werden. Die Wärmerückgewinnung geschieht über sogenannte Wärmetauscher (Wärmeüberträger).

Je nach Medium, aus dem die Wärme zurückgewonnen werden soll, werden Wärmetauscher unterschiedlicher Bauformen mit unterschiedlichen thermischen Verfahren eingesetzt. Falls das Temperaturniveau des Abwärmestroms sehr niedrig ist, kann zur Nutzung des Energiepotenzials die Temperatur über Wärmepumpen angehoben werden. Dies ist besonders bei flüssigen Medien von Bedeutung. Wenn die verfügbare Abwärme und deren Nutzung nicht gleichzeitig anfallen, können regenerative Wärmetauscher oder zusätzlich Thermospeicher eingesetzt werden.

Gebäudehülle optimieren

Gebäudehülle optimieren

Eine Optimierung der Gebäudehülle lohnt sich. Sowohl Wärmeverluste als auch Erwärmungen in Gebäuden – besonders in Produktions- und Lagerhallen – sorgen für einen hohen Energiebedarf. Mit der richtigen Dämmung der Außenverkleidung lassen sich diese Heiz- und Klimakosten reduzieren. Besonderes Augenmerk sollte auf die Dämmung der Außenwände (inklusive Decken und Dächer) sowie auf moderne Fenster und Torsysteme gelegt werden. Ziel sollte es immer sein, Wärmeverluste zu vermeiden.

Maßgeblicher Faktor bei der Minimierung von Wärmeverlusten eines Gebäudes ist der sogenannte U-Wert. Er ist das Maß dafür, in welchem Umfang Wärme durch eine Wand, ein Fenster und das Dach dringt, wenn zu beiden Seiten unterschiedliche Temperaturen herrschen. Als Faustregel gilt: Je niedriger der U-Wert, umso weniger Wärme geht verloren. Wärmegedämmte Außenwände, Decken und Dächer sowie moderne Fenster können den Heizbedarf eines Gebäudes um mehr als 50 Prozent reduzieren. Auch die nachträgliche Dämmung zahlt sich aus. Positiver Nebeneffekt: Die Dämmung schützt im Sommer vor hohen Temperaturen im Gebäudeinneren.

LED-Leuchten

LED-Leuchten

Investitionen in moderne Büro- und Anlagenbeleuchtungen zahlen sich aus. LED-Leuchten verbrauchen bei gleicher Lichtausbeute bis zu 90 Prozent weniger Strom als veraltete Glühlampen und bis zu 10 Prozent weniger als eine Energiesparlampe. Weitere Vorteile: LED-Leuchten sind nach dem Einschalten sofort hell und extrem schaltfest, zudem sind sie äußerst langlebig. Es werden Betriebszeiten von über 50.000 Stunden gegenüber ca. 10.000 Stunden einer herkömmlicher Beleuchtung erreicht. Die LED-Technik zeichnet sich zudem durch eine hohe Lichtausbeute bei geringer Wärmeentwicklung aus. LED erreichen eine Lichtausbeute von bis zu 80 lm/w, die effizientesten weißen LED sogar eine Lichtausbeute von 215 lm/W.

Für den optimalen Betrieb einer Beleuchtungsanlage ist neben einem hohen Wirkungsgrad des Leuchtmittels auch die richtige Lichtverteilung wichtig. Sie beeinflusst neben der Energieeffizienz auch den Beleuchtungskomfort, etwa durch Minimierung der Blendwirkung. Mit Zeitschaltuhren, Bewegungssensoren sowie dimmbaren Vorschaltgeräten bei Leuchtstoffröhren lassen sich bis zu 70 Prozent des Stromverbrauchs einsparen.

Betriebliches Lastmanagement

Betriebliches Lastmanagement

Ein betriebliches Lastmanagement spart Energiekosten, ohne dass sich die bezogene Energiemenge verändert. Unter Lastmanagement versteht man die Optimierung eines Lastgangs, also des maximal erforderlichen Energiebezugs. Mit ihm können die Bereitstellungskosten für Energie im Betrieb reduziert werden. Dazu wird zunächst der Strom-/Gasverbrauch bzw. -bedarf analysiert. Anschließend werden Maßnahmen ausgewählt, um die jeweilige Spitzenlast zu begrenzen. Strom- oder Gasverbraucher werden dann je nach Bedarf zu- oder abgeschaltet, sodass ein deutlich reduzierter Spitzenwert der Abnahme von Strom oder Gas eingehalten wird. Der Einsatz von Verbrauchern, die ihre Energie problemlos auch noch später beziehen können, wird einfach zeitlich verschoben.

Durch die reduzierte Spitzenlast kann der Leistungspreis im Strom- oder Gasvertrag mit dem Energieanbieter dann deutlich günstiger ausgehandelt werden. Eine (Spitzen-)Lastoptimierung ist vor allem immer dann sinnvoll, wenn über geringe Zeiträume – etwa 80 bis 100 Stunden im Jahr (entsprechend zirca ein Prozent der Zeit) – eingegriffen werden muss, um vergleichsweise hohe Leistungsreduzierungen zu erreichen.

Kompressionskälteanlagen überprüfen

Kompressionskälteanlagen überprüfen

Wer die Betriebstemperaturen seiner Kompressionskälteanlagen regelmäßig prüft, kann Energie und Geld sparen. Logisch, um Kälte zu erzeugen, muss Wärme entzogen werden. In mehr als 90 Prozent der Fälle werden zur Kälteerzeugung Kompressionskälteanlagen eingesetzt. Sie arbeiten zuverlässig und sorgen somit für eine hohe Betriebssicherheit, haben jedoch einen Nachteil: Sie verbrauchen viel Strom. Bei der elektrischen Leistungsaufnahme kommt dem Verdichter dabei mit rund 88 Prozent der größte Anteil zu.  Es sollte deshalb Ziel sein, die vom Verdichter zu verrichtende Arbeit so gering wie möglich zu halten. Beeinflussbar ist dies durch die Wahl der Verdampfungs- und Kondensationstemperatur.

Genau hier liegt das größte Einsparpotenzial bei Kompressionskälteanlagen: Je kleiner die Temperaturdifferenz, desto geringer ist die vom Verdichter zu überwindende Druckdifferenz und somit der Energieaufwand für den Anlagenbetrieb. Für eine um 1 °C höhere Verdampfungstemperatur wird der Energieaufwand des Verdichters um rund vier Prozent gesenkt. Ein Absenken der Kondensationstemperatur um 1 °C reduziert den Energieaufwand des Verdichters um rund drei Prozent.

Energiefresser Stand-by-Modus

Energiefresser Stand-by-Modus

Vermeintlich abgeschaltete Geräte sind auch im Stand-by-Modus oft große Energiefresser. Hier lohnt es sich, öfter mal den Stecker zu ziehen. Gibt es am PC und an der Kaffeemaschine im Büro keinen richtigen Ausschalter? Ist das Netzteil des Deckenfluters warm oder brummt? Dann verbrauchen diese Geräte rund um die Uhr Strom. Das sorgt nicht nur für eine teure Stromrechnung, sondern auch für einen hohen CO₂-Ausstoß. Das Umweltbundesamt beziffert die unnötigen Kosten dieser sogenannten „Stand-by-Verbraucher“ deutschlandweit auf vier Milliarden Euro im Jahr. Abhilfe kann der flächendeckende Einsatz von funkgesteuerten Steckdosen oder abschaltbaren Steckdosenleisten schaffen. Diese gibt es bereits für fünf Euro. Ein Strommessgerät für die Steckdose hilft beim Aufspüren der besonders großen Stand-by-Verbraucher im Betrieb.

Zudem sollte bereits bei einer Neuanschaffung darauf geachtet werden, dass sich Geräte vollständig vom Netz trennen lassen. Besonders bei günstigen Geräten ist der Stand-by-Stromverbrauch oft unverhältnismäßig hoch. Über die Lebensdauer gesehen sind solche Energieverschwender dann teurer als effiziente Geräte.

Lüftungsanlagen optimieren

Lüftungsanlagen optimieren

Unternehmen, die ihre Lüftungsanlagen optimieren, können viel Energie sparen. Raumlufttechnische Anlagen sorgen in Büros  und Produktionshallen für die richtige Betriebstemperatur, ihre Energiekosten können sich auf Dauer jedoch zu einem erheblichen Kostenfaktor entwickeln. Dreh- und Angelpunkt für die energetische Optimierung sind die Ventilatoren. Vor allem der Betrieb von Ventilatoren in RLT-Anlagen kann sehr energieintensiv sein: Etwa 90 Prozent der Lebenszykluskosten eines Ventilatorsystems entfallen auf die Energiekosten. Deshalb ergeben sich für eingesetzte Ventilatorsysteme inklusive ihrer elektrischen Antriebe hohe Einspareffekte.

So lohnt es sich etwa, die Luftmenge der Anlage zu optimieren. Die Optimierung wirkt sich direkt auf den Energiebedarf für den Lufttransport und damit auch für die Komponenten zur Luftaufbereitung aus. Entscheidend ist immer eine nutzungsangepasste Auslegung und Betriebsweise, da die eingestellte Luftmenge in dritter Potenz die Ventilatorleistung bestimmt. Dabei ist es wesentlich, bei der energetischen Optimierung stets das gesamte Lüftungssystems mit allen einzelnen Komponenten im Blick zu behalten.

Hocheffizienzmotoren

Hocheffizienzmotoren

Wer alte Motoren durch Hocheffizienzmotoren ersetzt, kann Energie und Geld sparen. Etwa 70 Prozent des Gesamtstromverbrauchs eines  Industriebetriebs entfallen auf elektrische Antriebe. Da diese in nahezu allen technischen Anlagen (Maschinen, Pumpen, Ventilatoren usw.) Anwendung finden, kann durch den Austausch alter Motoren viel Energie eingespart und eine Reduzierung der CO₂-Emissionen bewirkt werden.

Betrachtet man die gesamte Lebensdauer eines Elektromotors, entfallen rund 96 Prozent der Gesamtkosten auf den Stromverbrauch, nur zirka 2,5 bis 3 Prozent auf die Anschaffung, der Rest auf die Wartung. Effiziente Elektromotoren mit höherem Wirkungsgrad führen entsprechend zu erheblichen Einsparungen – sowohl auf gesamtwirtschaftlicher als auch auf betriebswirtschaftlicher Ebene. Die Wahl des elektrischen Antriebs sollte sich deshalb nach der Lebensdauer des Motors richten. Investitionsmehrkosten für energieeffizientere Antriebssysteme amortisieren sich aufgrund der Energiekosteneinsparung innerhalb kürzester Zeit: In der Regel übertreffen die eingesparten Energiekosten die Anschaffungskosten bereits im ersten Jahr.

Druckluftanlagen auf Leckagen überprüfen

Druckluftanlagen auf Leckagen überprüfen

Wer in seiner Firma Druckluft nutzt, sollte die gesamte Druckluftanlage regelmäßig auf Leckagen überprüfen. Dies ist besonders wichtig, da man zirka 70 bis 80 Prozent der Leckagen gar nicht hört – erst ab einem Lochdurchmesser von ungefähr zwei Millimetern und sieben Bar Überdruck werden sie hörbar. Dabei verursachen bereits Leckagen mit einem Durchmesser von nur einem Millimeter unnötige Kosten von mehreren hundert Euro im Jahr. Größere Leckagen können gar mit jährlichen Mehrkosten in Höhe von einigen tausend Euro zu Buche schlagen. Da der Netzdruck bei Luftdruckanlagen oft deutlich über sechs Bar liegt, sind sogar noch höhere Verluste möglich.  Eine regelmäßige Leckageprüfung und -beseitigung ist deshalb unabdingbar.

Dies nicht zuletzt, weil Verluste durch Leckagen in jeder Druckluftstation zu finden sind, gerade bei gewachsenen Systemen können sie bis zu 30 Prozent betragen. Durch die Beseitigung von Druckluftleckagen sind dagegen durchschnittliche Einsparpotenziale von zehn bis 20 Prozent erzielbar. Prüfen Sie, wie viel Euro sich in Ihrem Betrieb sprichwörtlich in Luft auflösen!

Heizungsrohre dämmen

Heizungsrohre dämmen

In den Heizungskellern vieler Firmen schlummern ungenutzte Energiesparpotenziale. Sind Heizungsrohre ungedämmt, geht viel Wärme verloren, bevor sie die Heizkörper erreicht. Deshalb sollten Heizungsleitungen in kaum genutzten Bereichen wie im Keller unbedingt gedämmt werden. Das spart nicht nur Heizkosten, sondern ist nach der Energieeinsparverordnung sogar gesetzlich vorgeschrieben. Überschlägig berechnet gehen pro laufendem Meter nicht gedämmtem Rohr bei einer Vorlauftemperatur von 70 °C im Jahr ca. 230 kWh an Wärme verloren. Je nach Energieträger sind das Kosten in Höhe von 10 bis 20 Euro pro Meter im Jahr, die sich schnell zu ein paar 100 Euro aufsummieren.

Dagegen liegen die Investitionskosten für die Dämmung von Heizungsrohren je nach Aufwand zwischen 10 und 30 Euro pro Meter Rohr. Eine nachträgliche Dämmung von Heizungsrohren hat deshalb enorme Energie- und Kosteneinsparungen zur Folge und amortisiert sich in der Regel schon innerhalb einer einzigen Heizperiode. Auch die Nachrüstung von Dämmhülsen für die Heizungsarmaturen (Pumpen, Mischer, Ventile) lohnt sich. 

Sie möchten die ungenutzten Energiesparpotenziale in Ihrem Betrieb aufdecken? Die Kompetenzstelle Energieeffizienz (KEFF) Neckar-Alb kommt gerne zu einem kostenfreien Energieeffizienzcheck (KEFF-Check) vorbei und bietet Ihnen eine neutrale und unabhängige Hilfestellung rund um das Thema Energieeffizienz.

Dr. Stefan Engelhard

Dr. Stefan Engelhard

Innovation und Umwelt,
IHK-Zentrale
Position: Leiter Institut für Wissensmanagement und Wissenstransfer (IHK-IWW) / Bereichsleiter Innovation und Umwelt / Head of ESA BIC Baden-Württemberg
Schwerpunkte: Innovationsberatung, Beratung zu FuE-Förderprogrammen, ESA BIC Baden-Württemberg, Regionales Innovationsmanagement Neckar-Alb, KI-Checker Neckar-Alb
Telefon: 07121 201-158
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