BIDs: Impulse für Innenstädte und Quartiere

Der IHK-Handelsausschuss ist für die Einrichtung so genannter "Business Improvement Districts" (BIDs). Sie sollen helfen, Laden- und Geschäftsstraßen aufzuwerten und mehr Investitionen in Zentren zu ermöglichen.
Die Idee ist ganz einfach: Alle Immobilieneigentümer in einer Geschäftsstraße oder einem Quartier werden per Gesetz Mitglieder im BID und zahlen eine Abgabe in eine gemeinsame Kasse. Das Geld fließt in Stadtverschönerung und Maßnahmen, die über das hinausgehen, was eine Gemeinde im Normalfall finanzieren würde. Die Mittel werden vor Ort in der Geschäftsstraße oder dem Quartier selbst verwaltet. Weil alle dabei sein müssen, gibt es keine Trittbrettfahrer mehr, die von Aktivitäten am Standort profitieren, aber nichts bezahlen wollen.
Gute Erfahrungen in anderen Ländern
Der IHK-Handelsausschuss hat sich im Herbst 2013 dafür ausgesprochen, weil BIDs die Chance eröffnen, Innenstädte und Stadtteilzentren weiter zu modernisieren. Die Händler aus der Region Neckar-Alb unterstützen somit eine Gesetzesinitiative der Landesregierung. Baden-Württemberg zieht damit im Vergleich nach; andere Bundesländer haben schon vor einigen Jahren entsprechende Gesetze erlassen.
Urbanes Leben stärken
Aus Sicht der regionalen Händler brauchen die heimischen Innenstädte und Quartiere dringend zusätzliche Impulse. Die Konkurrenz durch immer neue Verkaufsflächen und den Verkauf im Internet nimmt weiter zu. Allein der Internethandel macht mittlerweile mehr als zehn Prozent des Handelsumsatzes aus. Es gilt, Innenstädte als Zentren des urbanen Lebens wieder stärker in den Fokus rücken.
Hintergrund: "Business Improvement Districts"
BIDs zielen darauf ab, Immobilieneigentümer an der Entwicklung des Standorts zu beteiligen und zwar alle. Dass das geht, zeigt das aus Kanada und den USA stammende Konzept der "Business Improvement Districts", kurz BID. Der Grundgedanke: Alle Immobilieneigentümer in einem Quartier sind per Gesetz Mitglieder im BID und zahlen in eine gemeinsame Kasse. Weil alle dabei sein müssen, gibt es keine Trittbrettfahrer mehr, die von Aktivitäten am Standort profitieren, aber nichts bezahlen wollen. Das Geld fließt vor allem in Stadtverschönerung und Marketing. Das Ganze funktioniert, weil sich die Eigentümer eines Quartiers in einer Abstimmung mehrheitlich für die Gründung eines BID entschieden haben. Die Gewerbetreibenden bleiben dabei nicht außen vor. Sie werden von ihren Vermietern über die Miete an den Beiträgen für die Gemeinschaft beteiligt. Das BID stimmt sich mit der Gemeinde darüber ab, welche konkreten Maßnahmen umgesetzt werden sollen. Die Umsetzung liegt in den Händen des BID. In Deutschland gibt es mittlerweile über 25 BIDs - etwa an Standorten wie Bochum, Bremen, Flensburg, Offenbach oder Gießen. Acht Bundesländer haben mittlerweile entsprechende Gesetze.