Ja zum Zuwanderungssystem

IHK Reutlingen, Tübingen und ZollernalbDie IHK-Vollversammlung im April 2015

Die Vollversammlung der IHK Reutlingen spricht sich dafür aus, Migranten einen besseren Zugang zum deutschen Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu verschaffen. „Wir brauchen ein transparentes Zuwanderungssystem“, fordert IHK-Präsident Christian O. Erbe.

Laut IHK-Prognose werden im Jahr 2030 in der Region Neckar-Alb 20.000 Fachkräfte fehlen. Der bevorstehende Mangel ist aus Sicht der Vollversammlung, dem Parlament der Unternehmerinnen und Unternehmer, nur abzumildern, wenn es gelingt Fachkräfte aus dem Ausland und vor allem von außerhalb der EU zu gewinnen. „Wir müssen unsere ausländischen Mitbürger besser integrieren und das geht in erster Linie über die Sprache“, sagt der IHK-Präsident. Dazu bedarf es aus Sicht der Wirtschaft zusätzlicher Sprach-Förderprogramme sowie die Möglichkeit, Asylbewerber früher an Deutschkursen teilnehmen zu lassen.

Ausbildung erleichtern
Daneben muss der Arbeitsmarkt geöffnet werden. Das gilt für die bestehende Liste der Mängelberufe sowie die bisherige Einkommensgrenze für die so genannte „Bluecard“, die derzeit bei 47.600 Euro Bruttojahreseinkommen liegt. Ferner sollten junge Zuwanderer leichter eine Ausbildung beginnen können und geduldete Asylbewerber die Chance erhalten, nach ihrer Lehre mindestens zwei Jahre in ihrem Ausbildungsbetrieb weiter zu arbeiten.

Insgesamt muss aus Sicht der regionalen Wirtschaft ein Zuwanderungssystem etabliert werden, um Deutschland gerade für Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern attraktiver zu machen. Ein solches System sollte auf Kriterien wie Qualifikation, Berufserfahrung, Alter und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt basieren. „Mit dem Welcome-Center haben wir eine Anlaufstelle aufgebaut, die bei der Zuwanderung wichtige Mithilfe leisten kann“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp.

Investition in junge Menschen
Bei der letzten Sitzung der Vollversammlung vor der Neukonstituierung im Juli, beschloss das Gremium den Aufbau des Schülerforschungszentrums, das sich neu in Reutlingen ansiedelt, zu unterstützen. „Das Schülerforschungszentrum ist wichtig, weil wir Schülerinnen und Schülern helfen, sich mit technischen und naturwissenschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen“, so IHK-Präsident Erbe. Außerdem ergänzt das neue Zentrum die bereits bestehenden Aktivitäten der IHK, insbesondere das „Haus der kleinen Forscher“ in Kindergärten und das Projekt „MINT-Kids“ an Grundschulen.

Außerdem gab das Gremium ein Zukunftskonzept für die Weiterentwicklung der Lehrwerkstatt in Albstadt in Auftrag und brachte eine Kooperation der IHK mit dem südostasiatischen Myanmar auf den Weg. Mit Blick auf die ersten Sitzungen der neuen Vollversammlung hat sie das Management der IHK beauftragt, einen Maßnahmenplan für zusätzliche Aktivitäten im Bereich von Gründung und Entrepreneurship zu entwickeln.

Dr. Wolfgang Epp

Dr. Wolfgang Epp

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