„Benötigen Sie eine Finanzierung?“
Foto: Кирилл Рыжов - Fotolia.com"Benötigen Sie eine Finanzierung? Brauchen Sie Geld?" Mit diesen Fragen gehen E-Mails los, die derzeit zu Dutzenden heimische Firmen erreichen. Empfängern dieser Anfragen rät die IHK: Schnell löschen und nicht auf das Angebot eingehen.
"Kredite werden nicht ohne Beratung und quasi anonym per E-Mail vergeben", fasst IHK-Rechtsexperte Christoph Müller zusammen. Die Angebote kommen von Unternehmen, die fast immer ihren Sitz im Ausland haben. Informationen sind über diese Firmen in der Regel nicht zu finden. Oft sitzen die angeblichen Kreditgeber in Afrika, den USA oder auch in Ländern Osteuropas.
Mails, die stutzig machen
Die Absenderadressen stammen in der Regel von einer Mailadresse, die man kostenlos einrichten kann. Dazu kommen viele Grammatik- und Rechtschreibfehler. "Die Art der Mails sollte unbedingt stutzig machen", sagt Müller. Ziel dieser Mails sind Firmen, die akut in Zahlungsschwierigkeiten stecken. Aber auch für Unternehmensgründer und Selbstständige klingen die Angebote verlockend. "Es soll die finanzielle Situation anderer ausgenutzt werden."
Das kommt: Sicher kein Kredit
Wer auf die Mails antwortet, wird kein Darlehen bekommen, sondern soll einen Vorschuss zahlen und/oder seine Kontodaten Preis geben. Der angebliche Grund: Viele Formalitäten und Bürokratie in den jeweiligen Ländern. Für diese seien Gebühren zu entrichten. Auffällig: Dieses Geld kann nie per Kreditkarte oder Banküberweisung bezahlt werden, was für einen Kreditgeber ja eigentlich kein Problem sein sollte, sondern kann nur anonym über Bargeldtransfers entrichtet werden.
In einigen der E-Mails wird per Link auf Webseiten verwiesen. Sie sollten unbedingt gemieden werden. Sie sehen den Internetauftritten von bekannten Banken zwar oft sehr ähnlich. Die dort offerierten Kreditversprechen und Zinsen sind, so Müller, "reine Lockvögel und unrealistisch." Schlimmer noch: Über die Seiten wird versucht, Kennwörter und Bankdaten abzufischen.
