Nachhaltigkeit im Auslandsgeschäft

IHK Reutlingen, Tübingen und ZollernalbFoto: Florian Kopp / GIZ

„Corporate Social Responsibility“ oder kurz CSR ist Teil des strategischen  Managements von Unternehmen und besonders wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg beim Auslandsgeschäft. Vor allem für globale Wertschöpfungsketten stellt sich oft die Frage, wo unternehmerische Verantwortung ansetzen muss und welche Maßnahmen sinnvoll sind. Sowohl die deutsche Außenwirtschaftsförderung als auch die Entwicklungszusammenarbeit bieten Unternehmen in diesem Bereich eine Reihe von Unterstützungsmöglichkeiten an.

Allgemeine Informationen liefert der Kompass Nachhaltigkeit. Das Nachschlagewerk  unterstützt kleine und mittlere Unternehmen auf dem Weg zu einer sozial und ökologisch nachhaltigen Beschaffung: Mit praktischen Informationen & Tools, einer Datenbank zu Nachhaltigkeitsstandards, Beispielen und vielem mehr.

Deutsches Global Compact Netzwerk

UN Global Compact gilt als das weltweit größte und wichtigste Netzwerk für unternehmerische Verantwortung und Corporate Social Responsibility (CSR). Es bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich gemeinsam mit anderen Teilnehmern über Ideen und gelungene Projekte auszutauschen. Im Dialog mit staatlichen und nicht-staatlichen Vertretern werden auf freiwilliger Basis Partnerschaften initiiert und praktikable Ansätze entwickelt. Deutsche Unternehmen zählen zu den Akteuren der "ersten Stunde" des UN Global Compact. Mittlerweile nehmen fast 300 deutsche Firmen am Compact teil – darunter viele mittelständische und auch kleine Unternehmen.

Ein wichtiges Thema innerhalb des Global Compact ist Wirtschaft und Menschenrechte. Unternehmerische Verantwortung zur Wahrung und Einhaltung der Menschenrechte beginnt bei den eigenen Mitarbeitern und reicht bis hin zu Zulieferern und der Bevölkerung an Produktions- und Förderstätten. Die Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit auf die Menschenrechte zu ermitteln, ist ein zentraler Aspekt der Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen. Das Deutsche Global Compact Netzwerk bietet eine Reihe von Lern- und Coaching-Formaten für Unternehmen an.

Förderung von Unternehmensverantwortung durch die Entwicklungspolitik

Aus entwicklungspolitischer Perspektive kann CSR als verantwortliches unternehmerisches Handeln definiert werden, das darauf abzielt, Handlungsspielräume im Sinne der nachhaltigen Entwicklung zu gestalten. Um gemeinsam mit der Wirtschaft diese Handlungsspielräume zu gestalten und die Lebenssituation in den Partnerländern zu verbessern, unterstützt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit privatwirtschaftliches Engagement für nachhaltige Entwicklung. Mehr Informationen auf der Website des BMZ.

Lieferketten nachhaltig gestalten

Helpdesk: Nationaler Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte
Unternehmerische Sorgfaltspflichten: Sie möchten menschenrechtliche Sorgfalt aktiver in Ihren Unternehmensalltag integrieren? Sie brauchen Unterstützung bei der Identifizierung von Risiken in Ihren Lieferketten? Der NAP-Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) hilft Ihnen dabei!

Für Unternehmen und Wirtschaftsakteure mit Aktivitäten in Entwicklungs- und Schwellenländern bietet er z.B. mit dem kostenlosen CSR-Risiko-Check einen ersten Einstieg zur Einschätzung der lokalen Menschenrechtssituation sowie Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen.

Zum Thema Nachhaltige Lieferketten führten UPJ und econsense in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) von Ende 2015 bis Ende 2018 über zehn Praxistage durch und haben die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse in einer Übersicht zusammengefasst. Zudem sind zur Orientierungshilfe die wichtigsten international anerkannten Rahmenwerke, Brancheninitiativen, Leitfaden und Praxispublikationen zur Lieferkette sowie zur Berichterstattung übersichtlich aufgeführt.
Zur Website der CSR-Praxistage:

Lieferketten in Entwicklungs- und Schwellenländern
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt bei der Einführung und Umsetzung von Standards entlang globaler Zulieferketten. Zusätzlich fördert die deutsche Entwicklungszusammenarbeit den vorwettbewerblichen Austausch zwischen Unternehmen im Rahmen von Runden Tischen und thematischen Foren, um innovative Ideen und Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen zu entwickeln.
Weitere Informationen zum Thema auf der Website der GIZ:

Kontaktstelle Lieferketten
Die IHK Reutlingen ist Teil der neuen bundesweiten „Kontaktstelle Lieferketten“. Sie hilft Unternehmen, neue Quellen für dringend benötigte Produkte zu finden. Durch die Corona-Pandemie ist es vielerorts zu Produktionsproblemen und -stillständen gekommen, weil wesentliche Komponenten, die aus anderen Ländern kommen, nicht mehr lieferbar waren. Neben neuen Lieferanten geht es im Rahmen der Kontaktstelle auch darum, konkrete Probleme, die in Lieferländern bestehen, zu benennen. Die Bundesregierung - die Kontaktstelle hat ihren Sitz beim Bundeswirtschaftsminister - nutzt diese Hinweise dann für Gespräche mit anderen Staaten. An der "Kontaktstelle Lieferketten" arbeiten die IHKs in Deutschland sowie die deutschen Auslandshandelskammern in über 90 Ländern weltweit mit.

Anfragen bitte an: kontaktstelle-lieferketten(at)reutlingen.ihk.de

IHK-Netzwerk Nachhaltigkeit

Das IHK-Netzwerk Nachhaltigkeit wurde 2016 initiiert und richtet sich an Unternehmensvertreter:innen, die sich aktiv mit Fragen der nachhaltigen Unternehmensführung und der unternehmerischen Verantwortung auseinandersetzen. Das Netzwerk dient dem gegenseitigen Austausch sowie dem Wissenstransfer. Weitere Infos und die Anmeldung finden Sie hier.

Das Netzwerk Nachhaltigkeit bietet einen Newsletter (re:sponsible). Dieser enthält Wissenswertes, Praxisbeispiele aus der Region Neckar-Alb sowie Veranstaltungshinweis. Die Anmeldung finden Sie hier.

Alexander Sicking

Alexander Sicking

International und internationale Fachkräfte
IHK-Zentrale
Position: Berater Entwicklungszusammenarbeit / Business Scout (entsandt durch das BMZ)
Schwerpunkte: Entwicklungszusammenarbeit - Wirtschaft (weltweit), Regionenschwerpunkt Afrika südlich der Sahara
Telefon: 07121 201-189
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