Businessplan schreiben

Drei bunte Farbtöpfe mit PinselnFoto: Petair - Fotolia.com

Was ist ein Businessplan?
Kurz gesagt - die systematische, ausführlichere Beschreibung eines unternehmerischen Vorhabens. Er führt unternehmerischer Ziele, geplante Strategien und entsprechende Umsetzungsmaßnahmen aus. Ihm vorangestellt wird häufig ein Business Model oder Lean Model Canvas, über das die verschiedenen Aspekte eines Geschäftsmodells relativ zügig, übersichtlich und in Stichworten erarbeitet und dargestellt werden können.

Wieso einen Businessplan schreiben?
Der Businessplan dient zuerst der Gründerin oder dem Gründer selbst als schriftliche Planungsgrundlage für das eigene Geschäftsvorhaben. Er hilft, bereits in einer frühen Unternehmensphase potentielle Herausforderungen zu erkennen und rechtzeitig geeignete Lösungen zu entwickeln. Außerdem kann man die eigenen Gedanken durch einen schriftlichen Geschäftsplan in der Regel besser strukturieren. Darüber hinaus schafft er eine stärkere Verbindlichkeit, das eigene Vorhaben voranzutreiben und in die Tat umzusetzen. Hilfreich hierbei ist auch die Implementierung eines Zeitstrahls, der mit konkreten Unternehmenszielen verknüpft ist.

Viele Gründerinnen und Gründer schreiben einen Businessplan aber nicht nur für sich, sondern für externe Dritte, wie beispielsweise Banken oder potentielle Investoren. Der Geschäftsplan muss dann den fachkundigen Dritten in die Lage versetzen, die geplante Gründung zu verstehen.

Tipp: Neben Inhalt zählen auch Struktur und Lesbarkeit
Für alle Gründerinnen und Gründer gilt gleichermaßen: Ein Businessplan muss den Leser vom Erfolg des Vorhabens überzeugen. Und er muss die Chancen und Risiken klar und deutlich beschreiben. Daher sollten Sie beim Verfassen an folgende Erfolgsfaktoren denken:

(1) Ihr Businessplan muss gut lesbar sein

  • durch eine klare Struktur
  • durch eine gut verständliche Ausdrucksweise
  • durch eine einheitliche Gestaltung

(2) Vermeiden Sie

  • inhaltsleere Floskeln
  • Füllwörter ohne inhaltlichen Mehrwert für den Leser
  • Anglizismen
  • Allgemeinwissen ohne konkreten Bezug zur Geschäftsidee
  • Unverhältnismäßig viele Wiederholungen

Grundsätzlich gilt: Qualität vor Quantität. Es gibt keine bestimmte Seitenzahl, die ein Businessplan erreichen muss. Vielmehr geht es darum, das eigene Geschäftsvorhaben dergestalt zu beschreiben, dass sämtliche Säulen des Geschäftsmodells nachvollzogen werden können. Dabei gilt es zu berücksichtigen, wer den Businessplan später lesen soll und die Inhalte zielgruppenspezifisch darzustellen. So kann beispielsweise der vermehrte Einsatz von Fachtermini sinnvoll sein, wenn es sich bei dem Leserkreis um Fachexperten handelt, die von der eigenen Fachkompetenz auch über die Mittel der Sprache überzeugt werden sollen. Würde man die gleichen Fachtermini jedoch nutzen, um einen fachfremden Investor vom eigenen Geschäftsmodell zu überzeugen, kann in dem Fall ggfs. die Chance sinken, eine entsprechende Investition zu erhalten, weil das Vorhaben nicht verstanden wird.

Businessplanvorlagen bei der Unternehmerwerkstatt
Einen Businessplan zu schreiben, kostet viel Zeit und Muße, gerade wenn sich Gründerinnen und Gründer zum ersten Mal dem Thema widmen. In der heutigen Zeit ist es jedoch nicht mehr erforderlich, ein komplett leeres Dokument zu füllen. Mehr als 30 Industrie- und Handelskammern in Deutschland haben mit der Unternehmenswerkstatt Deutschland eine kostenfreie Internetplattform geschaffen, die Gründerinnen und Gründer bei der Erarbeitung eines Geschäftsplans unterstützt.

Über die Internetseite der Unternehmerwerkstatt wird bereits die Struktur mit den erforderlichen Inhalten vorgegeben. Zu finden sind zudem verschiedene Informationstexte und -videos sowie ein Excel-basierter Finanzplanteil, der die Kalkulation erleichtert. Weiterhin können verschiedene Personen gleichzeitig an einem Businessplan arbeiten und diesen auch mit anderen teilen. Sie finden dort wichtige Basisinformationen, detaillierte Tipps für die unternehmerische Praxis, Persönlichkeits- und Wissenschecks sowie Hinweise zu häufigen Fehlern während der Gründung.

Hier finden Sie die Gliederung eines Businessplans sowie Hinweise zu den Inhalten in den einzelnen Kapiteln:

Gliederung des Businessplans

1. Zusammenfassung

2. Geschäftsidee – Ihr Angebot und der Markt

2.1  Produkt und Dienstleistung
2.2  Kunden und Markt
2.3  Wettbewerb
2.4  Standort
2.5  Preisgestaltung
2.6  Marketing und Vertrieb

3. Unternehmen – Organisation, Recht, Wachstum

3.1  Gründer und Führung
3.2  Rechtliche Grundlagen
3.3  Betriebsorganisation

4. Finanzen – Gewinnermittlung, Liquiditätsplanung, Finanzierung

4.1  Gewinnermittlung
4.2  Liquiditätsplanung
4.3  Finanzierung

1. Zusammenfassung / Executive Summary

Die Zusammenfassung ist ein Destillat aller Kapitel des Geschäftsmodells. Es wird ganz zum Schluss geschrieben und überschreitet selten mehr als zwei Seiten.

2. Geschäftsidee – Ihr Angebot und der Markt

2.1  Produkt und Dienstleistung
Produkt oder Dienstleistung sowie den Kundennutzen detailliert konzipieren

2.2  Kunden und Markt
Potenzielle Kunden, deren Wünsche sowie deren Zahlungsfähigkeit und Zahlungswilligkeit prognostizieren

2.3  Wettbewerb
Wichtige Wettbewerber, deren Angebote und Konditionen recherchieren

2.4  Standort
Standort, Betriebsräume und Büros planen

2.5  Preisgestaltung
Preise für Produkte oder Dienstleistungen festlegen, Preise und Kosten am Markt recherchieren

2.6  Marketing und Vertrieb
Instrumente für Marketing, Vertrieb, Verkauf, Lieferung und Kundenbetreuung planen

3. Unternehmen – Organisation, Recht, Wachstum

3.1  Gründer und Führung

Unternehmen, Gründerteam, Arbeitsteilung und zeitliche Entwicklungsstufen planen

3.2  Rechtliche Grundlagen

Wahl der Rechtsform, behördliche Erlaubnisse und Bedarf an Verträgen klären

3.3  Betriebsorganisation

Arbeitsprozesse für Produktion, Vertrieb, Rechnungswesen, Verwaltung und Qualitätsmanagement planen

4. Finanzen – Gewinnermittlung, Liquiditätsplanung, Finanzierung

4.1  Gewinnermittlung

Umsatz, Kosten, Gewinn- und Verlustrechnung, private Lebenshaltungskosten kalkulieren

4.2  Liquiditätsplanung

Verbindlichkeiten und Forderungen prognostizieren, Liquiditätsreserven planen

4.3  Finanzierung

Kapitalbedarf, eigene und fremde Mittel, Finanzierungsbedarf und Fördermittel kalkulieren

Bei Fragen helfen wir gerne weiter:

Tanja Frese

Tanja Frese

Existenzgründung und Unternehmensförderung
IHK-Zentrale
Position: Beraterin Gründung, Start-ups und Unternehmensnachfolge
Schwerpunkte: Gründung und Start-ups, Moderatorenkonzept Unternehmensnachfolge
Telefon: 07121 201-141
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