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In fünfter Generation, aber anders

Vor 15 Jahren gründete Ulrike Epp in Ofterdingen ihr Unternehmen Samenkorn - und führt damit eine lange Familientradition in der Saatgutbranche fort.

In fünfter Generation, aber andersUlrike Epp, die Inhaberin von Samenkorn in Ofterdingen. Foto: PR

Anbieter von individualisierbaren Kugelschreibern gibt es viele; individualisierbare Samentütchen, wie Ulrike Epp sie vertreibt, sind dagegen eher eine Seltenheit. Die Gründerin des Ofterdinger Unternehmens Samenkorn füllt unter anderem Kresse-, Kräuter- und Blumensaaten in Tütchen ab, die ihre Kunden mithilfe einer Stanzvorlage selbst gestalten und zum Beispiel für Werbezwecke verwenden können. „Saatguttütchen sind ein sympathischer Werbeträger. Die Leute werfen sie nicht gleich weg. Sie legen sie erst mal zur Seite und wenn es zur Aussaat kommt, sprießt wirklich was,“ sagt Epp, die die Saatgutbranche seit ihrer Kindheit kennt.  Ihre Vorfahren führten viele Jahre eine Samengroßhandlung in Gönningen.

Stück für Stück zum Hauptberuf
Vor 15 Jahren kaufte sich Ulrike Epp eine eigene Abfüllmaschine. In fünfter Generation ist sie nun in der Branche tätig und geht dort ihren eigenen Weg. „Ich wollte weg vom Sortiment, wie man es aus Gärtnereien oder Baumärkten kennt.“

Als Mutter dreier damals noch kleiner Kinder baute sie den Betrieb auf. Stück für Stück gelang es ihr, Kunden zu gewinnen. „Je größer die Kinder wurden, desto mehr Zeit konnte ich investieren“, erzählt sie. Immer wieder habe es dabei auch Phasen mit nur wenigen Aufträgen gegeben. „Mein Mann hat mich dann bestärkt: Bleib dran, ruf noch ein paar Leute an.“ Das habe sie motiviert. Sie habe weitergemacht, sei auf Landesgartenschauen und Messen gegangen, bis schließlich aus dem Teilzeitjob ihr Hauptberuf wurde.

Die Familie packt mit an
Inzwischen arbeitet Ulrike Epp unter anderem mit Agenturen zusammen, die die Saatentütchen fest im Sortiment haben. Auch Lohnabfüllungen bietet sie an. Zudem wird sie bald das Label „Sag’s mit Saat“ übernehmen. „Damit kann ich Kleinstmengen von 100 bis 200 Stück produzieren, zum Beispiel für Hochzeiten“, sagt sie. Manche Artikel sind Saisonware. Die verschickt Ulrike Epp insbesondere im Frühjahr. Doch Kresse und Microgreens verkaufen sich ganzjährig und auch Geschenkartikelproduzenten bestellen saisonunabhängig bei ihr. Oftmals ist Epp so gut ausgelastet, dass ihr Mann und ihre Kinder ihr unter die Arme greifen.

„Meine Familie hat 1854 die Samengroßhandlung gegründet und ich bin stolz drauf, diese Tradition mit einer eigenen Firma fortzuführen“, sagt Ulrike Epp. Alles sei ein bisschen anders als früher, doch die Leidenschaft für die „grüne Branche“ verbinde alle Generationen der Familie miteinander. /

(Dieser Artikel erschien in der WNA-Ausgabe 8+9/2024.)


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