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Hundert gute Taten am Tag

Der mobile Essensservice von Michaela Kümmerle und ihrem vierköpfigen Team beliefert täglich mehr als hundert Menschen. Besonders viel Freude machen der Reutlingerin die Gespräche mit den Kunden, für die sie gerne etwas länger bleibt.

Hundert gute Taten am Tag„Essen ist fertig!“: Michaela Kümmerle auf dem Weg zu einem ihrer Kunden. Foto: PR

Jeden Morgen um 8 Uhr macht sich Michaela Kümmerle auf den Weg nach Pliezhausen. Dort sitzt die Fernküche Goller, die frisch gekochtes Essen zur Auslieferung bereitstellt. „Das ist eine der wenigen Küchen, die noch alles aus regionalen Zutaten selbst zubereitet“, erzählt Kümmerle. Täglich können ihre Kunden aus vier Mahlzeiten wählen, darunter immer ein Schonkost-Menü und ein vegetarisches Essen. Bei jedem Menü dabei: ein Nachtisch.

Die Essenslieferung als Highlight
Mit den Mahlzeiten im Gepäck geht’s für Kümmerle und ihr Team dann gegen 9 Uhr in die Liefergebiete, zu denen unter anderem Metzingen und Dettenhausen gehören. Manche Kunden beliefert der Essensdienst fünfmal pro Woche, andere regelmäßig an ausgewählten Tagen und einige nur vorübergehend. Ältere Menschen, Kindergärten, Berufstätige: Kümmerles Menü-Service ist für alle da. „Überwiegend sind die Kunden aber ältere Leute, die nicht mehr so mobil sind und denen wir das Leben etwas erleichtern.“ Für manche von ihnen sei die Essenslieferung das Highlight des Tages, und Kümmerle nimmt sich darum gerne mehr Zeit für sie: „Es ist mir wichtig, nicht gleich weiterzufahren. Ich bleibe noch etwas da, packe das Essen aus, schneide es vielleicht noch klein und habe ein offenes Ohr.“

Alle sollen sich wohlfühlen
Das offene Ohr hat Michaela Kümmerle auch für die Angestellten: „Es sollen sich alle wohlfühlen. Nur zufriedene Mitarbeiter arbeiten auch gern.“ Das Verhältnis untereinander sei freundschaftlich. Für einen möglichst angenehmen Arbeitsweg dürften die Mitarbeiterinnen das Dienstauto mit nach Hause nehmen. „Dann können sie morgens direkt von dort aus starten.“ Und auch beim Ausliefern soll kein Stress entstehen: „Ich versuche so zu planen, dass alle genug Zeit haben. Niemand soll hetzen und wie wild in der Gegend rumfahren.“

Dieses Konzept geht auf. Nachdem sie selbst bei einem mobilen Essensdienst angestellt war, bekam Michaela Kümmerle 2008 die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen. Angefangen hat sie mit 20 Lieferungen am Tag. „Ich wusste nicht, ob sich das lohnen würde.“ Über die Jahre kamen immer mehr Kundinnen und Kunden dazu und heute freut sie sich über einen gut laufenden Betrieb, der auch ihr selbst Flexibilität ermöglicht. Sobald das Mittagessen ausgeliefert ist, hat Kümmerle Feierabend. „Es ist schön, jeden Tag etwas Gutes zu tun, aber nicht den ganzen Tag unterwegs zu sein. Den Nachmittag habe ich dann für mich.“ /

(Dieser Artikel erschien in der WNA-Ausgabe 10+11/2024.)


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