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Aus Holz und handgemacht

Buchstaben, Eulen, Igel, Schildkröten oder Athleten: Die dreidimensionalen Holzpuzzles von Reinhold Schimpf gibt es in vielen Varianten, jedes aber nur ein einziges Mal auf der Welt. Die Herstellung ist reine Handarbeit. „Ein Schreiner, ein Arbeitsprozess“, sagt der 67-Jährige. Will heißen: Er kümmert sich um jeden einzelnen Arbeitsschritt selbst. Schimpf zeigt einige Skizzen, auf deren Grundlage die Puzzles und Figuren entstehen und die er auf Holzplatten klebt. So kann er die Linien exakt nachsägen. Geschmirgelt wird von Hand, denn die vielen Rundungen erfordern Feinarbeit. Jedes Detail muss stimmen. „Für mich ist das wie eine Meditation. Ich darf mich nur nicht versägen, sonst ist das ganze Puzzle hin“, erzählt Reinhold Schimpf lachend.
Holzreste werden zu Kunstwerken
Vor einem Jahr hat der gelernte Schreiner damit begonnen, seine Werke im Internet zu verkaufen. Gefunden wird seine „Puzzle-Akademie“ ganz ohne Social Media, nur über die Online-Handelsplattform Etsy. Davor arbeitete Schimpf 35 Jahre lang als Werkstattlehrer am Firstwald-Gymnasium in Mössingen, leitete eine Schülerfirma und zeichnete eigentlich nur technisch.
Im Ruhestand begann er, Holzspielzeug für seine Enkel zu bauen. „Die Holzreste wollte ich nicht wegwerfen, also habe ich daraus erste Figuren gefertigt.“ Und er hat weitergemacht. „Mittlerweile sind die Puzzles meine Leidenschaft. Sie machen andere Menschen glücklich – und auch mich selbst.“ Viele Werke sind am Ende so komplex, dass auch Reinhold Schimpf selbst beim Zusammensetzen auf seine Bauanleitungen zurückgreifen muss.
Regional und nachhaltig
Das Holz für die Puzzle stammt ausschließlich aus der Region Mössingen oder dem eigenen Garten und ist mehr als 30 Jahre abgelagert. „Ich weiß von jedem Stück Holz, wo es herkommt“, sagt Schimpf. „Ein anderes Material würde ich nie verwenden. Nach dem Schleifen und Wachsen ist nichts so griffig und angenehm in der Hand wie Holz.“ Auch die Puzzlekisten fertigt Schimpf in Handarbeit an. Das Furnier stammt zwar nicht immer aus der Region, aber er achtet auch hier auf Nachhaltigkeit.
Besonders wichtig ist Reinhold Schimpf der Kundenkontakt. Er will wissen, wer seine Puzzles und Figuren kauft und ob diese den Menschen gefallen. In Zukunft möchte er sich noch komplexere Werke ausdenken und vielleicht auch mal ein Puzzle in der Größe eines Wandreliefs herstellen. /
(Dieser Artikel erschien in der WNA-Ausgabe 4+5/2025.)
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