Schindhautunnel

„Wir müssen kämpfen“

„Man verliert den Glauben an die Politik“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp die jüngste Aussage aus dem Regierungspräsidium, dass mit dem fertigen Schindhautunnel in Tübingen erst in 20 Jahren zu rechnen ist.

„Wir müssen kämpfen“Foto: bluedesign - Fotolia.com

Trotz der drohenden Zeitachse will die IHK sich weiter dafür einsetzen, dass das Projekt in den vordringlichen Bedarf des neuen Bundesverkehrswegeplans kommt. Dieser soll in einigen Wochen vorgestellt werden. "Alle regionalen Akteure sind noch einmal gefordert, Einigkeit zu zeigen und für eine schnellere Realisierung zu kämpfen", fordert Epp. Vor allem auf die Abgeordneten in Berlin kommt es aus seiner Sicht jetzt an. "Wir müssen im Bundesverkehrswegeplan unbedingt ganz vorne stehen, wenn wir erreichen wollen, dass der Tunnel gebaut wird."

Mehr Geld nötig
Zugleich wird sich die IHK weiter für eine Verbesserung der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung einsetzen. Eine Pkw-Maut mit echter Zweckbindung oder auch das österreichische Modell einer staatseigenen Infrastrukturholding müssen ernsthaft diskutiert werden. "Wir benötigen für unsere wirtschaftliche Entwicklung dringend ein leistungsfähiges Straßennetz. Dafür braucht es verlässliche Geldquellen und keine Finanzierung nach dem Zufallsprinzip", so der IHK-Hauptgeschäftsführer. Seit Anfang der 60er Jahre wird der Bau einer neuen B 27 für Tübingen diskutiert, erinnert Epp. "Es ist mittlerweile weder Firmen noch Bürgern zu erklären, warum der Bau einer solchen Strecke so lange braucht."

Thorsten Schwäger

Thorsten Schwäger

Infrastrukturpolitik, Verkehr und Gefahrgut,
IHK-Zentrale
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