Unternehmen in schwierigen Märkten
„Wir brauchen mehr Entwicklungszusammenarbeit

„Wir brauchen mehr Mut für schwierige Märkte und den Mut der deutschen Politik, Firmen auf diesem Weg zu begleiten“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp beim OECD-Panel zur Zukunft der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Der IHK-Hauptgeschäftsführer sprach sich dafür aus, die Export- und Investitionsabsicherung deutlich zu erhöhen. In anderen Industriestaaten erreicht sie bis zu 100 Prozent. Epp vertrat beim OECD-Panel die gesamte IHK-Organisation. Die IHK Reutlingen hat Anfang 2021 die Projektpatenschaft für das bundesweite Netzwerkbüro Afrika übernommen und betreut derzeit ein Projekt mit der Regionalkammer im äthiopischen Amhara. Außerdem sind bei der IHK Reutlingen seit neun Jahren Business-Scouts angesiedelt, die Firmen auf dem Weg in schwierige Märkte begleiten.
Programme müssen passen
„Entwicklungszusammenarbeit muss noch stärker als Außenwirtschaftsförderung verstanden werden. Die Firmen gehen gerne voran, wenn sie Potenzial sehen. Aber sie brauchen passgenaue Unterstützung“, erklärte Epp beim Panel. Gerade kleine Unternehmen benötigen in der Regel wenig Mittel, nehmen diese aber nur in Anspruch, so die Erfahrungen der IHK, wenn sie leicht zu beantragen sind. „Was nützen Programme, wenn sie nicht zur Geschwindigkeit der Wirtschaft passen?“
Der IHK-Hauptgeschäftsführer mahnte, den eingeschlagenen Pfad in der Entwicklungszusammenarbeit nach der Bundestagswahl nicht zu verlassen. „Wir sind die Exporteure auf der Welt und benötigen immer wieder neue Märke und Zugänge. Wir brauchen nicht weniger Entwicklungszusammenarbeit, sondern mehr, besser abgestimmt und besser verzahnt über alle Ressorts in der Bundesregierung.“
