Ausbildung von Geflüchteten: Migrationsstaatssekretär in Reutlingen

„Wir brauchen diese Talente“

Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek informierte sich bei einem Besuch der Firma Wafios in Reutlingen über die Ausbildung von Geflüchteten zu Industriemechanikern.

„Wir brauchen diese Talente“

„Mit der Neujustierung der Aufenthaltsbeendigung haben wir in der neuen Legislaturperiode bereits erste Maßnahmen getroffen, um im Land vorhandenes Arbeitskräftepotential besser und nachhaltiger ausschöpfen zu können. Daher begrüßen wir ausdrücklich das Engagement der Wafios AG, die es geflüchteten Menschen ermöglicht, einen Fuß in der Arbeitswelt zu fassen.“, so Lorek, Staatssekretär des Ministeriums der Justiz und für Migration.

Bereits seit 2016 engagiert sich der Betrieb mit Unterstützung der vom Land geförderten „Kümmerer-Stelle“ bei der IHK für die Integration von Geflüchteten. „Wir wollen unseren Beitrag leisten, Menschen, die auf schwierigsten Wegen nach Deutschland gekommen sind, eine berufliche und persönliche Perspektive zu geben. Zugleich brauchen wir diese wertvollen Talente bei Wafios“, erklärte Martin Holder, Vorstand der Wafios AG.

Beispiele, die Mut machen
So kommt nun jedes Jahr ein Geflüchteter zu Wafios, durchläuft eine Einstiegsqualifizierung, bei der zusätzliche technische, mathematische und sprachliche Kenntnisse vermittelt werden, um dann eine dreieinhalbjährige Ausbildung zum Industriemechaniker zu absolvieren. Der Erfolg gibt dem Unternehmen Recht. Der erste vermittelte Syrer arbeitet längst als ausgelernte Fachkraft. Seine Ausbildung zum Industriemechaniker schloss er sogar mit einer Belobigung ab. „Das sind die Beispiele, die den richtigen Weg aufzeigen. Zur Integration gehört zwingend auch der Einstieg in den Arbeitsmarkt und die berufliche Qualifizierung“, so Staatssekretär Lorek.

Für die Vermittlung von Geflüchteten mit geringerem Förderbedarf, ordentlichen Deutschkenntnissen und guter Bleibeperspektive in Ausbildung oder berufsvorbereitende Maßnahmen sorgt bei der IHK seit 2016 Aleksandra Vohrer. Als Integrationsberaterin arbeitet sie an der Schnittstelle zwischen Geflüchteten und Unternehmen und sorgt für passgenaue Vermittlung. „Der deutsche Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ist oft nicht so bekannt, aber die Vielfalt der Berufe und die guten Perspektiven überzeugen einfach“, berichtet Vohrer. In den vergangenen fünf Jahren konnte die Expertin über 400 Erstberatungen durchführen. 190 Zugewanderte wurden intensiv begleitet, davon haben bereits 35 eine Ausbildung erfolgreich beendet, 65 sind noch in der Ausbildung.

Hintergrund
Im Rahmen des Programms „Integration durch Ausbildung – Perspektiven für Zugewanderte“ fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg seit 2016 ein flächendeckendes Netz von so genannten regionalen „Kümmerern“, also Integrationsberaterinnen und -beratern. Sie unterstützen neu zugewanderte Menschen bei der Berufswahl, vermitteln sie passgenau in Praktikum, Einstiegsqualifizierung und Ausbildung und begleiten sie während der ersten sechs Monate in Ausbildung. Gleichzeitig sind die Kümmerer Ansprechpartner für die Betriebe, beispielsweise zu Unterstützungsmöglichkeiten während der Ausbildung.

Aleksandra Vohrer

Aleksandra Vohrer

Ausbildung / Prüfungswesen
IHK-Zentrale
Position: Integrationsberaterin
Schwerpunkte: Projekt "Integration durch Ausbildung - Perspektiven für Zugewanderte"
Telefon: 07121 201-264
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