IHK wirbt für neue Beziehungen zu Russland
„Wir brauchen Annäherung“

Die europäischen Sanktionen gegenüber Russland zeigen Wirkungen, wie die Zahlen des Statistischen Landesamts für 2014 zeigen. Die baden-württembergischen Exporte nach Russland sanken um über 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 4,1 Milliarden Euro. Auch das Geschäft mit der Ukraine leidet durch den Konflikt: Hier sank die Ausfuhr um 33 Prozent auf etwa 400 Millionen Euro. Regional hatten in der Vergangenheit rund 200 Firmen Geschäftsbeziehungen in die beiden Länder. Ihre Zahl ist nach den bei der IHK vorliegenden Rückmeldungen aber rückläufig
„Wandel durch Handel“
Der IHK-Hauptgeschäftsführer wirbt dafür, in neues Vertrauen zu investieren und die vormals guten Beziehungen zwischen Deutschland und Russland wieder aufzubauen. „Wir brauchen neue Brücken und eine Annäherung. Das kann die Wirtschaft leisten“, sagt Epp. Das Prinzip „Wandel durch Handel“ hat sich aus seiner Sicht schon in der Vergangenheit bewährt. Neben der russischen leidet vor allem auch die ukrainische Wirtschaft unter den Sanktionen. „Die Firmen dort werden mehr geschädigt als wir denken.“
Heimische Unternehmen müssen derzeit fürchten, dass sich die im letzten Vierteljahrhundert mühsam aufgebauten Märkte in Russland dauerhaft verschließen und sich russische Käufer verstärkt gen Asien wenden. „Die Konkurrenz aus Fernost wird liefern. Über Jahre gepflegte Kundenbeziehungen gehen für uns verloren. Damit ist niemandem gedient.“ Gleichwohl erkennt Epp das Primat der Politik bei der Bewältigung der Krise an. „Die Annexion der Krim und die fortdauernden Kämpfe in der Ostukraine kann der Westen nicht hinnehmen. Die Situation wird sich aber nur am Verhandlungstisch lösen lassen.“
Russland-Experten in der IHK
Die IHK unterstützt regionale Unternehmen beim aktuell schwierigen Russland-Geschäft. Am 20. Mai werden Russland-Experten in der IHK über aktuelle Zoll- und Handelsfragen vortragen und für Einzelgespräche zur Verfügung stehen.
