„Wirtschaft trifft Kommune“ in Tübingen

Wer bekommt im Winter noch Gas?

„Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen dürfen sich bei den Gaslieferungen nicht spalten lassen“, mahnte IHK-Vizepräsidentin Dr. Daniela Eberspächer-Roth bei „Wirtschaft trifft Kommune“ in Tübingen.

Wer bekommt im Winter noch Gas?Handwerkskammerpräsident Harald Herrmann, Oberbürgermeister Boris Palmer, IHK-Vizepräsidentin Dr. Daniela Eberspächer-Roth. Foto: Handwerkskammer/Steinort

Wer bekommt im Winter noch Gas, wenn die Speicher nicht ausreichen sollten? Diese Frage treibt derzeit die Wirtschaft um, machte Eberspächer-Roth vor 100 Gästen im Innenhof der Bildungsakademie Tübingen deutlich. Die hohen Strom- und Energiekosten sind für alle Branchen ein riesiges Problem. Mit Blick auf die unsicheren Gaslieferungen hat dieser Punkt noch erheblich an Brisanz gewonnen, so die Unternehmerin, die auch Vorsitzende des IHK-Gremiums für den Landkreis Tübingen ist. „Wir brauchen einen Konsens in der Gesellschaft, dass wir gemeinsam sparen müssen und auch die Kosten zusammen tragen.“

Eberspächer-Roth nutzte das Treffen, um auf die weiter hohe Belastung der Firmen durch Vorschriften und Gesetze hinzuweisen. „Die Bürokratie bei uns ist innovationsfeindlich!“ Der IHK reiche es allerdings nicht aus, das Zuviel an Regelungen nur zu beklagen und liefert daher dem Normenkontrollrat im Land immer wieder Beispiele, wo Bürokratie schlicht zu viel ist. Die Unternehmerinnen und Unternehmer rief sie auf, Fälle zu benennen. „Dann können wir uns kümmern.“

Baustellen sind Glücksmomente
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer reagierte in seinem Wortbeitrag auf die Kritik von Unternehmen an aktuell sehr vielen Baustellen in der Innenstadt. „Die Infrastruktur muss endlich gepflegt werden“, antwortete Palmer und nannte Baustellen „Glücksmomente in meinem Leben, weil es endlich weiter geht.“ Er wisse gleichwohl um die Belastung für die Geschäfte und mache sich Sorgen um den Handel. Daher bat er um Hinweis, was besser gemacht werden könne. „Ich bin offen für jede Idee, die hilft, dass wir schneller fertig werden.“

Personal für die Energiewende
Handwerkskammerpräsident Harald Herrmann hatte den 100 Gästen aus Wirtschaft und Politik die Modernisierung der Bildungsakademie Tübingen vorgestellt. In 19 Werkstätten stehen nunmehr 239 Werkstattplätze zur Verfügung. Aktuell werden unter anderem rund 200 Meisterschüler am Standort für die Prüfung vorbereitet. Gleichwohl leidet auch das Handwerk unter großem Fachkräftemangel. „Ohne Personal wird die Energiewende nicht in der nötigen Zeit machbar sein“, so Herrmann.

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Dr. Jens Jasper

Dr. Jens Jasper

Recht und Steuern,
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Schwerpunkte: Wirtschaftsrecht, Arbeitsrecht, außergerichtliche Streitbeilegung, Sachverständigenwesen, Steuern, IHK-Gremium Kreis Tübingen: Geschäftsführung, Koordination Hoheitliche Aufgaben
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