Konjunkturelle Lage im Land

Weiter nach oben

In der Südwestwirtschaft geht es weiter nach oben, wenn auch in kleineren Schritten als zuletzt. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Konjunkturumfrage des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags.

Weiter nach obenDer warme Sommer hat dem Gastgewerbe gut getan. Grafik: BWIHK

Laut Umfrage hat die Zahl der Betriebe mit guter Lageeinschätzung seit dem Sommer nochmals leicht zugenommen. Umsatz und Erträge konnten erneut verbessert werden. Allerdings ist die Steigerung nicht mehr so dynamisch wie noch vor vier Monaten. Vor allem die international aufgestellte Industrie kann sich weiterhin behaupten - trotz Ausfall des russischen Marktes, Börsenturbulenzen, abnehmendem Wirtschaftswachstum in China und Verunsicherung durch globale Krisenherde. Die Befragten bleiben auch für die kommenden Monate per Saldo optimistisch. An der Befragung der IHKs haben sich rund 3.900 Unternehmen aller Branchen und Betriebsgrößen im Land beteiligt.

Rund 94 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre aktuelle Lage mit "gut" oder "befriedigend" - genauso viele wie im Sommer. Nur sechs Prozent der Umfrageteilnehmer beklagen weiterhin eine schlechte Lage. Rund 28 Prozent und damit nicht mehr so viele Unternehmen wie bei der letzten Umfrage (minus fünf Prozentpunkte) erwarten eine Verbesserung ihrer Geschäfte für die kommenden zwölf Monate. Dafür ist der Anteil derjenigen, die von gleichbleibenden Geschäften ausgehen, von 58 auf 62 Prozent gestiegen. Die Zahl der Pessimisten für das kommende Geschäftsjahr ist gleich geblieben.

Tragende Säule der anhaltenden Konjunktur ist aber vor allem der private Konsum, gestützt durch gute Beschäftigungslage, niedrige Zinsen und geringe Inflation. Mit 36 Prozent der befragten Betriebe gehen annähernd gleich viele wie vor vier Monaten von steigenden Exporten aus (minus zwei Prozentpunkte). Die Beschäftigungsabsichten der Südwestwirtschaft zeigen weiter nach oben. Zwei Drittel der Befragten wollen ihre Belegschaften in den kommenden zwölf Monaten konstant halten. Rund ein Fünftel plant Personalaufbau, 13 Prozent müssen Stellen abbauen.

Blick in die Branchen
Die Industrie profitiert aktuell vom Umsatzanstieg im In- und Ausland, allerdings bei nachlassender Nachfragedynamik. Die Konsumgüterindustrie befindet sich dank anhaltend positiver Verbraucherstimmung im Aufwärtstrend. Die Mehrheit der Baubetriebe geht von der Fortsetzung des Baubooms aus, rechnet aber mit zunehmendem Fachkräfteengpass. Sowohl Groß- als auch Einzelhandel melden gestiegene Umsätze, sind jedoch für die nächsten Monate eher verhalten optimistisch. Dynamischer entwickeln sich dagegen die Geschäfte des Kfz-Handels, dem es nach langer Durststrecke gelungen ist, zum restlichen Handel aufzuschließen. Dienstleistungsbetriebe bleiben auch im Herbst auf Erfolgskurs. Besonders gut laufen die Geschäfte in der Immobilienbranche sowie bei kaufmännischen und rechtlichen Beratern. Das Gastgewerbe rechnet nach einem erfolgreichen Sommer mit gleichbleibender Geschäftsentwicklung. ITK-Services sind sehr optimistisch für die nächsten Monate. Hauptsorge der meisten Dienstleister ist der Fachkräftemangel.

Zum kompletten Konjunkturbericht für Baden-Württemberg:

Den aktuellen Konjunkturbericht der IHK Reutlingen finden Sie hier.

Antonia Hettinger

Antonia Hettinger

Hauptgeschäftsführung
IHK-Zentrale
Position: Leiterin Volkswirtschaft & regionale Wirtschaftspolitik
Schwerpunkte: Volkswirtschaft und regionale Wirtschaftspolitik, Gesundheitswirtschaft, IHK-Netzwerk Bau- und Immobilienwirtschaft, IHK-Netzwerk Projektmanagement
Telefon: 07121 201-256
E-Mail schreiben
vCard herunterladen
Zur Detailseite


Zur Übersicht